Fussball: Der TuS trifft einfach das Tor nicht

Landesligist aus Bösinghoven unterliegt DFB-Trainerauswahl im vierten Aufeinandertreffen mit 0:4.

Bösinghoven. Es gibt sicher Schöneres, als sich bei anhaltendem Nieselregen ein letztlich bedeutungsloses Fußballspiel anzuschauen. Das dachten sich offenbar größtenteils auch die Freunde und Anhänger des TuS Bösinghoven, und so kamen bei der vierten Auflage des Freundschaftsspiels zwischen dem Dorfklub und dem aktuellen DFB-Trainerlehrgang etwa 150, statt der zuvor stets rund 400 Zuschauer an den Windmühlenweg.

Die fühlten sich beim 4:0-Sieg der Ex-Profis dann auch gleich an den zuletzt eher tristen Liga-Alltag erinnert. Denn der TuS wirkte spielerisch allemal auf Augenhöhe, überbot sich bei dem Versuch, den Ball in das gegnerische Tor zu befördern, aber an Harmlosigkeit.

So stand unter dem Strich ein souveräner 4:0-Sieg der ehemaligen Bundesligaspieler, weil vor allem ein Dirk Lottner nichts verlernt hat. Einen Freistoß aus 20 Metern hämmerte der jetzige Trainer der U17 des 1.FC Köln in der 34. Minute an die Latte, den Abpraller staubte ein gewisser Mario Himsl, Coach der Bundeswehr-Nationalmannschaft, zum Führungstreffer ab. Eine Ecken-Finte von Lottner nur drei Minuten später verwertete Torsten Lieberknecht, Übungsleiter beim Drittligisten Eintracht Braunschweig, zum 2:0.

Und wer fiel noch auf? Der Ex-Schalker Tomas Waldoch stand in der Abwehr-Zentrale wie eine Wand. Arie van Lent, letzter Torschütze für Borussia Mönchengladbach auf dem altehrwürdigen Bökelberg, stolperte eine Stunde über den Platz, um dann innerhalb von zehn Minuten seine alten Torjäger-Qualitäten aufblitzen zu lassen und beide Treffer zum Endstand beizusteuern.

Wer nicht auffiel: Christian Ziege mimte 75 Minuten an der Seitenlinie den Trainer, um in der letzten Viertelstunde sein Trikot über den Platz spazieren zu führen. Er ging jedem Zweikampf aus dem Weg, schlug Pässe ins Niemandsland und schien mehr um seine Frisur besorgt zu sein.

Ein anderer konnte gar nicht erst in Erscheinung treten. Der angekündigte Markus Babbel wurde von seinem Verein VfB Stuttgart wegen der akuten Krise beim Bundesligisten Anfang der Woche bereits zurück ins Schwabenland beordert.

Und der TuS? Wie gesagt, Chancen gab es genug für den - zugegebenermaßen ersatzgeschwächt angetretenen - Landesligisten. Aber das Tor des Gegners schien bei Schüssen von Semir Purisevic oder Daniel Agostino wie vernagelt.

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