Derby ist auch ein Bruderduell

Simon (TVK) und David Breuer (DHC) treten am Freitagabend gegeneinander an.

Rhein-Kreis Neuss. Von Kindesbeinen an würden sich beide duellieren, sagt Simon Breuer, und sein Bruder David nickt. Am Freitagabend wird diese sportliche Auseinandersetzung eine Fortsetzung auf dem Parkett der ausverkauften Waldsporthalle finden, wenn der TV Korschenbroich mit Simon Breuer in der 2. Handball-Bundesliga den DHC Rheinland mit dem zu Saisonbeginn nach Dormagen gewechselten David Breuer empfängt.

Für Christian Voß, seit zwei Spielen Trainer beim TVK, ist der DHC der klare Favorit. „Aber ein Derby ist halt immer etwas Besonderes. Ich habe die Mannschaft als spielerisch und taktisch äußerst intelligent kennengelernt. Und mit dem Einsatzwillen, den wir zuletzt an den Tag gelegt haben, ist vielleicht auch gegen Dormagen etwas drin. Aber auch wenn es nicht klappt, bin ich davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen können“, sagt der Coach des Drittletzten.

DHC-Trainer Richard Ratka räumt zwar ein, dass sein Team individuell besser besetzt sei, „doch ein Derby hat keinen Favoriten, da gelten eigene Gesetze. Mit Schönspielerei werden wir jedenfalls gar nichts erreichen. Wir wollen gewinnen, müssen dem Gegner aber mit Respekt begegnen und Einsatzwillen zeigen. Sonst geht der Schuss nach hinten los.“

Der DHC konnte nach vier Niederlagen in Folge am vergangenen Wochenende gegen Saarlouis endlich wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Aber auch der TVK, der zu Saisonbeginn viele Spiele knapp und unglücklich verlor, ist unter Voß seit zwei Begegnungen ungeschlagen. „Die Korschenbroicher schwimmen auf einer kleinen Euphoriewelle, das macht sie noch gefährlicher“, erklärt Ratka, dessen Team momentan auf Platz sechs rangiert.

Beide Vereine setzen vor allem auf die Integration junger Spieler aus der Region. Wobei die Blickrichtung jeweils eine andere ist: Während der TVK vor allem nach Mönchengladbach schaut, ist der DHC eher nach Köln orientiert. Das führe dazu, dass beide Clubs nicht in unmittelbarer Konkurrenz zueinander stünden, sondern der Fokus auf Kooperation liege, betont Heinz Lieven, Geschäftsführer des DHC. Sein Pendant beim TVK, Peter Irmen, kokettiert gerne mit dem Image eines Dorfvereins. „Wir haben aber trotz unserer kleinen Halle hier etwas entwickelt und wollen jetzt auch die Früchte ernten“, so Irmen.

Im Bruderduell zwischen Simon und David Breuer gibt es am Freitagabend eine Person, die zwischen den Stühlen sitzt. „Unser Vater wird auf jeden Fall einen Gewinner in der Familie haben“, sagt David Breuer, schiebt jedoch hinterher: „Es sei denn, das Spiel endet Remis — was sein eigentlicher Wunsch wäre.“

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