Allofs gründet Fußballschule

Welling vermarktet Konzept deutschlandweit.

Meerbusch. An Fußballschulen herrscht eigentlich kein Mangel. Dennoch will der frühere Bundesligastürmer Thomas Allofs einen Volltreffer landen und seine Deutsche Fußballschule als Kette in ganz Deutschland groß rausbringen - von Meerbusch aus.

Zusammen mit einem Geschäftspartner und früheren Bundesliga-Profis will Allofs bis Ende 2011 insgesamt 50 Standorte in ganz Deutschland eröffnen.

Die sogenannte Deutsche Fußballschule soll im Franchise- Konzept funktionieren - in dieser Form bundesweit einmalig. Veranstaltet werden Feriencamps mit Breitensport-Charakter für den sechs bis 14-jährigen Nachwuchs.

"Wir wollen nicht die Elite von morgen herauskristallisieren", sagte Thomas (51), der jüngere Bruder von Bremens Clubchef Klaus Allofs (54).

Bei der Deutschen Fußballschule stehe der Freizeitsportgedanke und der Spaß am Kicken im Vordergrund - nicht die Leistung, betont Allofs, der von 1978 und 1992 für Fortuna Düsseldorf, den 1.FC Köln und den 1.FC Kaiserslautern in der Bundesliga stürmte und 1989 Torschützenkönig wurde.

In dem seit kurzem laufenden Projekt hat Allofs zusammen mit dem Meerbuscher Marketing-Fachmann Michael Welling bereits fünf Fußballschulen eröffnet.

Als neue Mitstreiter will er vor allem arbeitslose Ex-Profis gewinnen, die eine neue Laufbahn nach der aktiven Karriere einschlagen wollen.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) sieht in dem kommerziellen Anbieter "keine Konkurrenz zum DFB-Talentförderprogramm", wie Sportdirektor Matthias Sammer sagte. Grundsätzlich freue er sich, wenn bei Jugendlichen noch mehr Fußball-Interesse geweckt werde.

Aber in Wettbewerb treten könne die "punktuelle Fußball-Vermittlung", wo man "ungeachtet der sportlichen Leistungsfähigkeit teilnehmen kann", mit dem DFB-Talentförderprogramm natürlich nicht.

Viele Dutzend Fußballschulen streiten um die Kundschaft. Allofs’ Geschäftspartner Michael Welling sagt aber: "Der Markt ist noch nicht gesättigt." In seinem Büro in Lank zeigt er Statistiken, die steigendes Fußball-Interesse bei Kindern unter 14 Jahren belegen.

Allofs und Co. organisieren alles: Trikots, Bälle und Werbemittel mit einheitlichem Erkennungsbild. Die Besitzer des jeweiligen Fußballschulen-Standorts, der auch ihre Namen trägt, müssen sich nicht wie ein Lizenznehmer mit einem Betrag einkaufen. Sie rechnen für jedes Camp mit der Zentrale in Meerbusch ab.

Mitinitiator Welling ist zuversichtlich: "Von dem, was für die Ex-Profis übrig bleibt, kann man auf jeden Fall gut leben. Sie sollen das machen, was sie am besten können: Fußball vermitteln. Wir liefern das Rundum-Sorglos-Paket. So profitieren beide Seiten."

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