Karnevalssitzung: Gute Stimmung bei den „5 Aape“
Büttenredner und Musikgruppen begeisterten abwechselnd die 230 Besucher.
Büttgen. Klassischen Sitzungskarneval auf durchaus gehobenem Niveau bot am Samstagabend die Karnevalsgesellschaft „5 Aape“ im liebevoll geschmückten Pfarrzentrum St. Aldegundis. Die rund 230 Besucher erlebten unter anderem Entertainer, die sonst auf viel größeren Veranstaltungen auftreten. Nur auf eines mussten sie verzichten: Es gab keine Gardetänze. Kaarst hat ja in diesem Jahr kein Stadtprinzenpaar, und die Neusser kamen in kleiner Besetzung ohne Tänzerinnen.
Es war ein bunter Haufen, der da einträchtig nebeneinander Platz gefunden hatte: Teufel und Clown, Pirat, Zwerg, Cowboy, Trapper, Fußballfan, Königin und viele andere starke Typen. Mehrere Besucher hatten sich als Scheich verkleidet, unter anderem Landrat Jürgen Petrauschke. Bürgermeister Franz-Josef Moormann hatte sich für den dunklen Anzug und die 5-Aape-Narrenkappe entschieden.
Den heiklen Job des Eisbrechers übernahm Pascal Krieger, der in der Kategorie „Partyschlager“ 2013 zum Künstler des Jahres gekürt worden war. Der gebürtige Eschweiler, der in Hamburg lebt, leistete ganze Arbeit mit seinen Stimmungshits. Von Helene Fischer klaute er „Atemlos“, und er brachte es fertig, das Publikum zu einer Polonaise zu bewegen.
Aber es sollte auf hohem Level weitergehen: Sitzungspräsident Herbert Schmitz holte als nächstes „Deä Müllmann“ auf die Bühne. Dahinter verbirgt sich Frank Bühler, und der redete nicht nur „Müll“. Er kam mit einer weißen Mülltonne auf die Bühne und erklärte, die werde demnächst zusätzlich eingeführt: „Für Schnee. Geleert wird sie nur einmal im Jahr, im Juni.“
Wenig später lieferten die „Giottos“ aus Mönchengladbach eine tolle Show ab. Sie schlüpften immer wieder blitzschnell in neue, zum Teil recht schrille Kostüme, ihr Tempo war enorm, ihre Freude am Tanzen und Parodieren war unübersehbar.
Dann eine Ein-Mann-Show mit einem Entertainer aus Büttgen: Hermann-Josef Maassen, der bei den „5 Aape“ traditionsgemäß ohne Gage auftritt, hatte sich neue Reime einfallen lassen. Sein Geständnis: „Ich bin kein Draufgänger und auch kein Spießer — ich bin einfach ein stiller Genießer.“ Sehr gelungen waren auch seine Reime über die „Stuhlprobe“.
Das Trompetencorps Schwarz-Weiß Mönchengladbach trat nach der Pause auf — ein akustischer Weckruf, dass es weitergeht im Programm. Hoppeditz Melanie Wischmann holte mit Dieter Steudter einen zwar nicht mehr so jungen, aber umso erfahreneren Kölner Karnevalisten auf die Bühne. Der Mitbegründer der 3 Colonias bot einen vergnüglich-nachdenklichen Sketch über Senioren und ihren Drang, sich auch als Rentner nützlich zu machen. Dann schaltete er in den Power-Modus und lieferte noch ein paar Stimmungshits ab.
Kurz vor Mitternacht dann hoher Besuch aus Neuss: Karnevalsprinz Rolf III. und seine Novesia Jutta I. Das Paar kam sehr sympathisch rüber und machten sie den Büttgenern ein Kompliment: „Das ist der schönste Saal, den wir je gesehen haben.“
