Zahlreiche Bewerber für den Bundesfreiwilligendienst

In Kaarst gibt es mehr Teilnehmer am Freiwilligendienst als im bundesweiten Trend.

Kaarst. Mit dem Ende der Wehrpflicht im letzten Jahr verabschiedeten sich die letzten Zivildienstleistenden (Zivis) spätestens zum Jahresende aus Alten- und Pflegeheimen, Jugendtreffs und Sozialeinrichtungen. Ihre Arbeitskraft soll nach den Plänen der Bundesregierung durch Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst (Bufdis) ersetzt werden.

Von Familienministerin Kristina Schröder als Erfolg gefeiert, beklagen sich deutschlandweit Einrichtungen und Hilfsdienste über fehlende Teilnehmer. In Dormagen musste die ambulante Pflege der Diakonie Kunden abgeben, weil sich keine Bufdis beworben haben.

In Kaarst ist die Situation nach dem Ende des Zivildienstes entspannter. „Wir hatten keine Übergangsprobleme und mussten sogar Bewerbern für den Bundesfreiwilligendienst absagen. Ich bin zuversichtlich, dass es so weitergeht“, sagt Konrad Wilms, Pressesprecher des Marienheim Hospiz. Einen Zivildienstleistenden hatte die Einrichtung bis letztes Jahr ständig, jetzt übernehmen die Arbeit eine junge Frau, die ein Freiwilliges Soziales Jahr macht und eine Teilnehmerin am Bundesfreiwilligendienst.

Auch im Johanniter-Stift Kaarst gibt es drei Bufdis, die die ehemals fünf Zivis ersetzen könnten: „Es ist nicht schwierig für uns Bufdis anzustellen, wir bekommen immer wieder Anfragen“, sagt Rosel Band, Leiterin des Altenheims.

Im März könne eine frei werdende Stelle besetzt werden. Im Vinzenz-Haus arbeiten zurzeit drei Bufdis. Nach dem Wegfall der sieben Zivi-Stellen gingen die Bufdi-Bewerbungen nur langsam ein. „Am Anfang hörten wir gar nichts, jetzt läuft es schleppend an. Es ist ein Loch da“, sagt Detlef Rath, Leiter des Altenheims.

Im Johanniter-Stift und Vinzenz-Haus bauen die Verantwortlichen auf die Stellenbörsen im Internet. Aktive Werbung betreibt das Haus der Jugend Bebop. „Früher waren die Zivis auf der Suche nach Stellen, jetzt müssen wir die Bufdis suchen gehen“, sagt Einrichtungsleiter Ken Schultze. Er setzt zum einen auf Mundpropaganda, referiert aber auch in Schulen oder beim Oberstufencafé des Bebob über das Thema Bundesfreiwilligendienst.

Zwei Bufdis beschäftigt Schultze im Moment. „Bis jetzt läuft es relativ gut, aber es ist nicht mehr so gesichert wie früher.“ Da die jungen Erwachsenen den Bundesfreiwilligendienst auch im Kulturbereich oder im Umweltschutz machen könnten, seien die Wahlmöglichkeiten größer geworden.

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