Wohnen in Kaarst ist teuer
Um die Stadt auch in Zukunft als Lebensmittelpunkt interessant zu halten, muss preiswerterer Wohnraum her.
Kaarst. Der Kaarster Immobilienmarkt war das Thema einer Fachveranstaltung, zu der die Stadtverwaltung am Dienstag eingeladen hatte. Es galt, durch Fachreferenten einen Überblick über die Situation des heimischen Immobilienmarktes und Anregungen und Prognosen für dessen weitere Entwicklung zu bekommen.
Gut 60 Bürger und Ratsmitglieder folgten der Einladung. Das Plenum war mit echten Fachkräften besetzt: Torsten Bölting vom Forschungsinstitut InWIS in Bochum moderierte die Beiträge, in die der technische Beigeordnete Manfred Meuter einführte.
„Wir gehen heute der Frage auf den Grund: Wie entwickelt sich unsere Bevölkerung, und wie gestaltet sich unser Immobilienmarkt in diesem Zusammenhang?“ Die von der Bertelsmann-Stiftung vorgelegten Prognosen träfen auf Kaarst nicht zu, denn die Bevölkerungszahl werde sich auf 42 500 Einwohner (aktuell 42 000) einpendeln, berichtete Meuter.
Voraussetzung dafür sei jedoch, dass in Kaarst neuer Wohnraum geschaffen werde. Bölting lobte den Vorstoß der Stadt, das Thema anzugehen, und Melanie Kloth von der NRW-Bank informierte über Zahlen und Fakten. So stellte sie die Sonderstellung von Kaarst im Rhein-Kreis heraus, das unter landesweiten Gesichtspunkten zum Düsseldorfer Immobilienmarkt gehöre.
Die hohen Miet- und Kaufpreise für Immobilien seien leicht erklärbar. Nur Düsseldorf und Meerbusch haben höhere Immobilienpreise. Als Wohnvorstadt der Landeshauptstadt entwickelte sich Kaarst in den 1970/80er Jahren schnell zu einem beliebten Wohnort mit einem heute in die Jahre gekommenen Immobilienbestand, der sich durch viele Einfamilienhäuser auszeichne.