Vier Alternativen, eine Schule

Die Gutachter-Firma Indigo stellte vier Varianten für den Standort der dritten Grundschule vor.

Kaarst. Die Grundschule an der Bussardstraße läuft aus, das Gebäude an der Stakerseite ist in desolatem Zustand. Über den zukünftigen Standort der Grundschule in der Stadtmitte hat die Firma Indigo vier Varianten untersucht, die jetzt im Schulausschuss vorgestellt wurden.

Der Machbarkeitsstudie wurde eine zweizügige Grundschule zugrunde gelegt. Gerechnet wurde mit neun Klassenräumen, drei Mehrzweckräumen und drei für den Offenen Ganztag. Eine Turnhalle wurde nachrichtlich im Zahlenspiel mit aufgelistet.

Variante 1 sieht einen Neubau am alten Standort Stakerseite auf dem linken Bereich des Geländes vor. Die für 15 Monate angesetzten Bauarbeiten werden während des laufenden Schulbetriebs stattfinden und 2,733 Millionen Euro kosten. Die bestehende Sporthalle könnte für 450 000 Euro saniert werden.

Variante 2 ist ein Anbau an das bestehende VHS-Haus. Knapp 2,5 Millionen Euro würden investiert, bei der Turnhalle wäre eine Nutzung der gerade im Bau befindlichen Sporthalle an der Pestalozzistraße, ein eigener Neubau für 1,25 Millionen oder die Sanierung der Turnhalle Stakerseite wie in Variante 1 denkbar.

Die Variante 3 bezeichnet Jens Schran von Indigo als „die spektakulärste, die bei allen Nutzern kaum auf Gegenliebe stößt“. Die Grundschule würde in das Albert-Einstein-Gymnasium integriert werden, für die Jugendmusikschule dort müssten allerdings andere Räume gesucht werden.

Das AEG-Gebäude müsste für rund 2,3 Millionen Euro umgebaut und aufgestockt werden. Die Umsetzung würde bis zu 30 Monate beanspruchen.

Variante 4 sieht den Umzug ins Schulgebäude an der Bussardstraße vor. Erwartungsgemäß wäre es mit einer Investition von 520 000 Euro für drei neue Klassenräume die günstigste Möglichkeit.

Um diese direkt auszuschließen, reichten SPD, Grüne, UWG, Zentrum, Familienpartei und Die Linke einen gemeinsamen Antrag zum Bekenntnis für den Standort in der Stadtmitte ein — für Dorothea Zillmer (CDU) ein nicht nachvollziehbarer Zeitpunkt, schließlich hätten jene Parteien zuvor für die professionelle Untersuchung durch Indigo gestimmt.

Ulf Imiela (SPD) begründete das Vorgehen mit schneller Planungssicherheit für die Eltern, Hanno Wilsch (FDP) sah nur ein populistisches Vorgehen. „Der politische Wille und der Standort Innenstadt passen nicht zum Zahlenspiel. Wir wollen aber ein Stück Lebensqualität“, erklärte Friedtjof Klüssendorf (Zentrum).

Alle Varianten berücksichtigen tatsächlich keine soziokulturellen Gesichtspunkte wie Lage, Erreichbarkeit, Verkehrsaufkommen, Verknüpfung mit dem Alltagsleben der Eltern oder Kollision mit der Erwachsenenbildung.

Gerade diese Aspekte haben das Thema Grundschule Stakerseite so angeheizt. Und ein möglicher Verkauserlös eines der Grundstücke, sei es Stakerseite oder Bussardstraße, schafft auch noch Raum für Diskussionen.

Der Antrag wurde in die Fraktionen verwiesen.

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