Vertrag unterzeichnet: Arbeiten für Straße zum neuen Ikea beginnen

Nach 15 Jahren Vorlauf soll es noch Ende Oktober losgehen. Der neue Standort des Unternehmens ist aber nicht vor 2016 fertig.

Kaarst/München. Der Vorlauf war lang — fast 15 Jahre —, doch jetzt rollen bald die Bagger für den Bau des neuen Ikea-Standortes in Holzbüttgen an. Im ersten Schritt wird eine Erschließungsstraße für das Gewerbegebiet am Hüngert angelegt.

Den entsprechenden Vertrag unterzeichneten Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Kreis-Wirtschaftsdezernent Jürgen Steinmetz, Bürgermeister Franz-Josef Moormann und Johannes Ferber, Geschäftsführer der Ikea Verwaltungs-GmbH, jetzt am Rande der Internationalen Gewerbe-Immobilienmesse Expo Real in München. Bereits Ende Oktober sollen die ersten Bauarbeiten an der Kreisstraße 37n beginnen. Im April ist dann Baustart für die sogenannte „Ohrenbrücke“, die den Ikea-Verkehr zur Autobahn ableiten soll.

Der Vertrag für den Bau der Erschließungsstraße wurde nötig, weil sich das Land im vergangenen Jahr aus der Finanzierung verabschiedet hatte. Die Gesamtkosten für die Kreisstraße 37n sollen sich auf rund 15 Millionen Euro belaufen. Straßenbaulastträger ist der Kreis, der zunächst 40 Prozent der Kosten (rund sechs Millionen Euro) übernehmen sollte. Für die verbleibenden neun Millionen Euro hatten alle Beteiligten fest mit einem Zuschuss des Landes gerechnet. Die Landesregierung jedoch überarbeitete ihre Prioritäten für Straßenbauvorhaben und strich den Zuschuss.

Um ein Scheitern des Ikea-Umzugs in Kaarst zu verhindern, wurde nachverhandelt. Das Ergebnis: Jetzt übernehmen die drei Vertragspartner jeweils ein Drittel des Anteils, den das Land eigentlich beisteuern sollte. „Für Kaarst und den gesamten Kreis ist das Projekt von großer Bedeutung, das konnten wir nicht scheitern lassen“, sagt Petrauschke, der trotz der erzielten Lösung das Land weiter auffordert, sich an den Kosten zu beteiligen: „Man kann nicht über Wirtschaftsförderung reden und sich dann, wenn es ernst wird, zurückziehen.“

Moormann betont, dass im Vorfeld des Baustarts geklärt worden sei, dass die vorhandenen Unternehmen am Hüngert durch die Arbeiten so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Die Firma Hoffmann-Verpackung zum Beispiel hatte Bedenken geäußert, weil sie Erschütterungen mit negativen Auswirkungen auf ihr Hochregallager fürchtete. „Alles geregelt“, sagt Moormann. Die Bauarbeiten könnten wie geplant beginnen.

Im Frühjahr oder Frühsommer will Ikea dann, parallel zum Bau der Brücke, auch mit den Hochbauarbeiten für das neue Möbelhaus starten. Johannes Ferber betont bei der Messe in München noch einmal den Pilot-Charakter des Projekts: „Das wird keine blau-gelbe Kiste. Wir wollen alle neuen und zukunftsweisenden Lösungen und Verfahren nutzen, die für einen nachhaltigen Möbelhausbau denkbar sind.“

Entstehen soll ein „einmaliges Gebäude“, das Aufmerksamkeit weit über Kaarst hinaus erregen soll. „Ich bin mir sicher, dass wir nach der Fertigstellung viele internationale Gäste durch das Gebäude führen werden“, sagt der Geschäftsführer der Ikea Verwaltungs-GmbH. Wann genau das sein wird, steht noch nicht fest, Ikea rechnet aber mit einer Eröffnung im Sommer 2016.

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