Sechs Konzepte fürs Seniorenheim

Investoren und Betreiber stellten sich im Sozialausschuss vor.

Kaarst. Im September hat die Politik den Bau einer vierten Senioreneinrichtung in Kaarst an der Alte Heerstraße/Broicherdorfstraße beschlossen. Sechs mögliche Investoren und Betreiber stellten im Sport-, Senioren-, Demografie- und Sozialausschuss (SDSA) jetzt ihre Pflege- und Betreuungskonzepte vor.

Unter den Betreibern war auch eine prominente Persönlichkeit vertreten: Denn Paul Breitner (Foto), Fußballlegende und heute Miteigentümer der Projektentwicklungsgesellschaft Breitner & Lotz, hat mit Carpe Diem bereits sieben Senioreneinrichtungen entwickelt und gebaut. Er erläuterte im Ausschuss seine Ideen. Das Konzept sieht auf dem 6000 Quadratmeter großen Grundstück die Errichtung eines u-förmigen Seniorenparks mit zwei angrenzenden Gebäuden für betreutes Wohnen vor. Insgesamt sollen dort 80 Einzelzimmer, 30 größere Zwei- bis Drei-Zimmerwohnungen sowie zwölf Tagesräume entstehen.

Ein spezieller Bereich werde auch für Demenzkranke eingerichtet, erläuterte Breitner. Neben einer kleinen Grünanlage soll es auch einen Friseur und eine Wäscherei geben. Ein Restaurant könne auch Besucher von außen anziehen. „So könnten 80 neue Arbeitsplätze entstehen“, erläuterte der Ex-Bayern-München-Star.

Das Konzept von Hochtief Solutions ist in Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungsunternehmen BeneVit entstanden, das bisher vorzugsweise im süddeutschen Raum tätig ist. Kernidee hier ist ein Pflegeheim nach dem Hausgemeinschaftskonzept, das neben der Kurzzeitpflege auch Dauer- und integrierte Tagespflege anbietet. Verteilt auf sechs Wohnungen leben zwölf bis 14 Bewohner.

Durch eine natürliche Tagesstruktur soll die Alltagskompetenz erhalten, gestärkt oder reaktiviert werden. „Zielgruppe sind Senioren, die weiterhin ihren eigenen Haushalt führen wollen“, erläuterte der Referent von BeneVit. Auch bei diesem Konzept könnten um die 70 neue Arbeitsplätze entstehen.

Auch die Firma Hout Consens würde hinter der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule gerne ein neues Pflegeheim errichten. 35 Einrichtungen für insgesamt 2600 alte Menschen hat die Firma Hout Consens bereits gebaut. Eine davon steht in Kaarst: 2004 wurde Im Sandfeld das Haus für die Johanniter errichtet. Das Haus soll über 80 vollstationäre Plätze im Bereich Pflegewohnen verfügen, ergänzt um 30 Stiftswohnungen und fünf Kurzzeitpflegeplätze. Auf die können Familien zurückgreifen, wenn beispielsweise die betreuende Person im Urlaub ist. 90 Prozent ihrer Häuser baut Hout Consens in Zusammenarbeit mit den Johannitern.

Die Sagir AG aus Bielefeld errichtete unter anderem 2009 eine Seniorenresidenz in Krefeld. Das Kaarster Haus soll mit 80 Betten und sechs Wohngruppen ähnlich ausgerichtet werden. Tagespflegeplätze seien jedoch nicht vorgesehen, erläuterte Cafir Sagir im Ausschuss.

Für die St. Augustinuskliniken Neuss, nach eigenen Angaben mit 18 Einrichtungen und 4200 Mitarbeitern der größte katholische Anbieter von Gesundheits- und Sozialleistungen am Niederrhein, stand Geschäftsführer Thilo Spychalski Rede und Antwort. Er könne sich am Standort sowohl ein günstiges Pflegeheim als auch hochwertiges Wohnen vorstellen. Bedarf für eine Einrichtung auf mittlerem Niveau sehe er nicht — und machte auch keinen Hehl daraus, dass das Grundstück der Schule doch eigentlich das Schönere sei. Aber auch die Alte Heerstraße könnte eine umfassende Pflege mit 80 Plätzen und 20 in der Tagespflege bieten.

Auch Betreiber Kursana würde gern ein Seniorenheim in Kaarst eröffnen. Die Planung sieht 80 Plätze, Tagespflege und eine Demenzabteilung vor.

Die sechs Konzepte werden nun zunächst von den sozialpolitischen Sprechern der Fraktionen mit der Ausschussvorsitzenden Dorothea Zillmer (CDU) und der Sozialverwaltung diskutiert und dann zur weiteren Beratung wieder dem Ausschuss vorgelegt.

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