Rathausgalerie: Sessionsstart in der Helau-Zone

Mit dem Hoppeditzerwachen beginnt die fünfte Jahreszeit auch in Kaarst.

Kaarst. Die Kirchenglocken waren noch nicht ganz verstummt, als in der Kaarster Rathausgalerie die neue Session der Karnevalisten ausgerufen wurde. Pünktlich um 11.11 Uhr läutete Bürgermeister Franz-Josef Moormann die fünfte Jahreszeit mit einem dreifachen „Kaarst-Helau“ ein und übergab — für diesen Vormittag — die Macht.

Sie ging an den Fürsten der Narrenzunft, den Kaarster Hoppeditz Sandra Litgen, die in der vergangenen Session ihr Debüt als Kaarster Obernarr gab. Sie ist schnell in die Fußstapfen ihres Vorgängers Manfred Brendel hineingewachsen und meisterte ihre Aufgabe auch an diesem 11. 11. sehr gut.

Humorvoll rechnete Hoppeditz Sandra mit den Vorkommnissen des vergangenen Jahres ab, zog Bilanz und mahnte lokale Missstände an. So erinnerte sie an den ausgebrochenen Bullen zum Altweibertag, spielte auf dem schon zum Dauerthema gewordenen losen Pflaster auf der Alten Heerstraße Klavier und tat ihr Bestes, die Einführung eines strikten Rauchverbots bei Zelt- und Saalveranstaltungen auch in Kaarst abzuwenden.

Auch das Fußballdesaster bei der Sommer-EM, die Mehrwertsteuer-Diskussion bei Snackverzehr und der Blitzermarathon der Polizei kamen zur Sprache. Sprachlich perfekt verpackt, pointiert präsentiert, erntete der Kaarster Hoppeditz kräftigen Beifall vom sehr zahlreich erschienenen närrischen Volk.

Bürgermeister Moormann bewies bei dieser Sessionseröffnung wieder einmal sein Talent als Entertainer und brachte karnevalistische Stimmung in die Galerie. So stimmte er mehr als einmal verschiedene auf Kaarst getextete Lieder an, die mal vom „Spontanchor“ mit Vertretern der Verwaltung und Mitgliedern der Kaarster Karnevalsvereine und mal vom ganzen Saal mitgesungen wurden. Sein Hinweis: „Wir sind Helau-Zone, Dormagen ist Alaaf-Zone“ galt zur Klärung des Refrains eines Medleys aus Kölschen Liedern und brachte zustimmenden Applaus, ebenso wie sein Loblied, das er auf Hoppeditz Sandra Litgen erschallen ließ.

Die Narrengarde Blau-Gold Kaarst tischte neben dem aus ihren Reihen stammenden Hoppeditz auch ein hochkarätiges Tanzprogramm auf. Alle drei Vereinsgarden zeigten ihre neuen Tänze und begeisterten durch Professionalität und ihre eigene Begeisterung, mit der sie ihre Auftritte präsentierten. Die kleinen Tanzmäuse standen den Gardeteens und der großen Garde nicht nach und konnten zusätzlich einen großen Zusatzpunkt für Niedlichkeit mitnehmen.

Den Brückenschlag zwischen Narren und St. Martin, die beide auf den 11. November fallen, schaffte Moormann , der feststellte: „Das ist prima, um 11.11 Uhr ist Karneval und abends zieht der Martinszug“. Kulturmanager Klaus Stevens verteilte indes Weckmänner an die jungen Tänzerinnen, die sich diese Gabe zur Stärkung schmecken ließen. Auch wenn es in dieser Session kein Kaarster Prinzenpaar gibt, freuen sich alle Vereine, die Narrengarde, die Büttger Aape, die BKKC und all ihre Freunde auf unterhaltsame Veranstaltungen, die das Winterbrauchtum ausmachen.

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