Pfarrer Ulrich Caspers: „Kaarst ist Heimat geworden“

Nach 30 Jahren im Amt geht der Holzbüttgener Pfarrer in den Ruhestand.

Kaarst. 30 Jahre wirkte Ulrich Caspers in der Lukaskirche, Ende des Monats verlässt der Pfarrer die Evangelische Kirchengemeinde Holzbüttgen/Vorst und geht in den Ruhestand.

WZ: Herr Caspers, wie sind Sie in die Gemeinde nach Holzbüttgen gekommen?

Caspers: Ich bin gebürtiger Essener und im Ruhrgebiet aufgewachsen. Mein Vater war Pfarrer, aber ich habe zuerst Germanistik studiert. Nach meinem Theologiestudium war ich erst in Wuppertal Jugendpfarrer und habe dann mit 34 Jahren meine erste Pfarrstelle in Holzbüttgen angetreten.

WZ: Wie haben Sie die Gemeinde vorgefunden?

Caspers: Für mich war das Neuland, da ich während meines Vikariats in keiner Gemeinde gearbeitet habe. Ich bin hier freundlich aufgenommen worden. Die Gemeinde war damals jung, es gab viele Familien mit Kindern. Heute hat sich die Demografie in Kaarst stark verändert.

WZ: Was waren Herausforderungen?

Caspers: Wir haben hier Strukturprobleme. Erst sind die Gemeinden geteilt worden und dann wieder zusammengekommen. Es ist ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist, aber ich denke, dass alles gut funktionieren wird.

WZ: War die Entscheidung, Pfarrer in Holzbüttgen zu werden, eine richtige?

Caspers: Ich würde sofort wieder hier hingehen. Ich liebe das Ruhrgebiet, aber bleibe hier wohnen. Kaarst ist Heimat geworden.

WZ: Was hat Ihnen an der Arbeit besonders gefallen?

Caspers: Es ist ein vielseitiger Beruf, man hat viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun. Die Arbeit mit Flüchtlingen in den 1990er Jahren hat mir Spaß gemacht. Auch die weltweiten Partnerschaften nach Nepal oder Namibia fand ich sehr bereichernd.

WZ: Was geben Sie Ihrer Nachfolgerin mit auf den Weg?

Caspers: Ich wünsche ihr, dass sie genauso freundlich aufgenommen wird wie ich vor 30 Jahren und dass sie den Beruf als genauso schön erlebt wie ich.

WZ: Was machen Sie im Ruhestand?

Caspers (lacht): Ich will mein Pfarramt auf keinen Fall verlängern und meiner Nachfolgerin nicht im Weg stehen. Ich plane, mich ehrenamtlich zu engagieren.

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