PCB an der Grundschule Vorst: „Keine Gefahr im Verzug“

Sachverständiger Michael Obeloer sprach im Bauausschuss über die Sanierung der Grundschule Vorst.

Kaarst. Als es um die Auswirkungen der Messung von PCB-Werten an der Grundschule Vorst ging, wurde Michael Obeloer deutlich: „Um es klar zu sagen: Das ist eine Niedrigbelastung. Da beißt die Maus keinen Faden ab“, sagte der Diplomingenieur, der von der Verwaltung als Sachverständiger bestellt wurde. Am Donnerstagabend erläuterte Obeloer im Bau- und Umweltausschuss seine Sicht auf die Schule am Antoniusplatz.

Dort wurde bereits vor 13 Jahren der krebserregende Giftstoff PCB gemessen. Nachdem das Thema in Vergessenheit geraten war (die WZ berichtete), wurde 2012 eine Konzentration von 555 und 875 Nanogramm pro Kubikmeter Raumluft festgestellt. Eine sofortige Sperrung belasteter Gebäude gilt als nötig, wenn die 3000-Nanogramm-Grenze überschritten wird. Ab einem Wert von 300 Nanogramm sind für die nahe Zukunft Sanierungen vorgeschrieben. „Es ist keine Gefahr im Verzug. Es wird sicherlich morgen keiner einfach in der Schule umkippen“, sagte Obeloer deshalb — aber mittelfristig sei eine Sanierung eben notwendig.

Deshalb legte Obeloer, der mit der Firma Biomess bereits bei der Sanierung mehrerer Gebäude im Rhein-Kreis Neuss geholfen hat, einen Plan für eine Mustersanierung vor. Das Vorgehen sei mit dem Bauamt abgestimmt. Noch im Dezember könne damit begonnen werden, zwei Räume im hinteren Bereich der Schule für die Probesanierung vorzubereiten. Am 3. Januar soll eine flächendeckende Raumluftmessung durchgeführt werden. „Drei Messwerte aus Klassenräumen reichen für den Beginn einer Rundumsanierung nicht aus“, sagte Obeloer.

Im Januar könnte die Vorplanung beendet und mit der Ausschreibung begonnen werden. Bis die Probesanierung fertig ist, kann es bis zu zwei Monate dauern: ein bis zwei Wochen für das Abfräsen von Wänden, Böden und Decken sowie vier bis sechs Wochen für die Wiederherstellung, sagte Obeloer.

Mit den Erfahrungswerten aus der Mustersanierung soll dann die komplette Erneuerung geplant werden. Wie bei Baumaßnahmen an Schulen üblich, sollen die Sommerferien genutzt werden, um den laufenden Schulbetrieb nicht zu stören. Obeloer: „Das heißt, dass wir zum 3. September spätestens fertig sein könnten.“ Nach den Kosten gefragt, schätzte Obeloer allein für die Entfernung des PCB rund 300 000 Euro. Weitere Ausgaben könnten erst nach genauer Planung eingeschätzt werden.

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