Parkplatz für Abschiedsküsschen am Bahnhof

Die Stadt investierte 20 000 Euro in die Bebauung des Geländes an der Kaarster Straße.

Kaarst. Der Kaarster Bahnhof ist seit Mittwoch um eine Attraktion reicher. Links neben den Bahnsteigen eröffnete der Technische Beigeordnete Manfred Meuter einen sogenannten „Kiss & Ride“-Parkplatz. Mancher frage sich vielleicht, ob die Bezeichnung ein Anglizismus sein muss, warf Meuter ein. Doch die Wortschöpfung werde auch in München und Hamburg benutzt. Gemeint ist nichts weiter als der Hinweis „Küsse jetzt deine Liebste oder deinen Liebsten zum Abschied und fahr mit dem Auto gleich weiter“. Oder mit Meuters Worten: „Ein Abschiedsküsschen und dann weg.“ Entsprechend dürfen die Stellplätze nicht länger als drei Minuten genutzt werden. Gerade genug Zeit, um jemanden zum Bahnhof zu bringen und sich zu verabschieden.

Meuter grenzt den „Kiss & Ride“-Parkplatz bewusst von den bekannten „Park & Ride“-Angeboten ab. „Bei fünf Plätzen hat es keinen Sinn, an dieser Stelle dauerhaftes Parken zuzulassen“, erklärte Meuter. Auch eine Regelung mit Parkscheiben, bei der Autofahrer ihren Pkw zwei Stunden abstellen dürfen, bringe auf der kleinen Fläche nichts. Zudem existierten am Kaarster See, in der Nähe von Ikea und an der Erftstraße ausreichend große „Park & Ride“-Plätze.

Die Bebauung des Geländes am Kaarster Bahnhof, auf dem früher die Gaststätte „Holzbüttger Krug“ stand, kostete die Stadt laut Meuter 20 000 Euro. Neben den fünf Stellplätzen wurden auch zwei Plätze für Taxis eingerichtet, damit Nachtschwärmer bequem nach Hause kommen können. „Die Taxizentrale sagt, das sei der meist genutzte Taxistand in Kaarst“, sagte Meuter.

Was mit der Brachfläche hinter dem Parkplatz passiert, ist indes unklar. Die Pläne, dort einen Kiosk oder Imbisswagen aufzustellen, haben sich nach Angaben von Meuter zerschlagen. Eigentlich sollte die Miete zur Refinanzierung der 20 000 Euro genutzt werden. Das Gelände wird nun begrünt. Meuter: „Wir wollen vermeiden, dass dort eine Schmuddelecke entsteht.“

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