Neues Förderzentrum: Geschützter Raum für Kinder und Jugendliche

Jugend- und Familienhilfe legt Grundstein für neues Förderzentrum an der Römerstraße.

Kaarst. Eine Zeitung von Donnerstag, 2013 Cent und jede Menge Postkarten mit guten Wünschen verschwinden in einer silber glänzenden Dose, so groß wie ein Schuhkarton. Gleich wird sie eingemauert in den Grundstein des neuen Förderzentrums des Evangelischen Vereins für Jugend- und Familienhilfe.

Dutzende Kinder und Mitarbeiter des benachbarten Kinderheims, das ebenfalls vom Verein getragen wird, sind zur Grundsteinlegung gekommen. Dabei sind auch Geschäftsführer Burkhard Asche, Schatzmeister Hans-Werner Claassen und Architekt Hubert Mikosch, die sich die Kiste nun schnappen und in die Baugrube steigen. Fachmännisch verstauen sie den Glücksbringer in einer der tragenden Wände des künftigen Kellers und mauern ihn ein.

„Wir planen, im Januar 2014 einziehen zu können“, sagt Geschäftsführer Asche. „Das ist durchaus realistisch“, pflichtet Architekt Mikosch ihm bei. Dann werden in dem zweistöckigen Gebäude Büros für Mitarbeiter, fünf betreute Wohngruppen, eine Kinderwohngruppe und Beratungsräume Platz finden.

Das Haus wird dann mit den anderen beiden Gebäuden des Vereins, dem Haupthaus und einem kleineren Komplex, einen geschützen Innenhof bilden, in dem die Kinder auf dem Spielplatz toben können. Kein Ghetto soll entstehen, aber ein geschützter Raum für die Kinder, die in ihrer Familie oft nichts als Stress und auch Gewalt kennengelernt haben. „Wir wollten alles ein bisschen bündeln“, sagt Asche. „Hier wird ein Zentrum entstehen, mit dem sich unsere Mitarbeiter und Bewohner identifizieren können.“

600 Mitarbeiter hat der Verein, der Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche und deren Eltern in akuten familiären Krisen ist. Gestartet 1953 als klassisches Kinderheim, bietet die Einrichtung heute neben dem betreuten Wohnen für Kinder und Jugendliche Hilfsangebote bei der Erziehung, Sozialarbeit und offene Ganztagsangebote.

Bei einer solchen Vielzahl an Angeboten und Mitarbeitern war schon lange klar: Es muss angebaut werden. Zehn Jahre wurde gespart. Dann habe man gesagt: Jetzt wird gebaut, so Schatzmeister Hans-Werner Claassen: „Wir finanzieren alles aus eigener Tasche. Und darauf sind wir auch ein bisschen stolz.“

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