Der etwas andere Markt in Kaarst Schlendern statt Weihnachtstrubel

Kaarst. · Die Kaarster Schützen legen bei ihrem Weihnachtsmarkt viel Wert auf eine familiäre Atmosphäre.

Der Weihnachtsmarkt im Herzen des Alten Dorfes ist anders als so manch anderer in der Region: Er hat nur in sehr eingeschränktem Maße kommerziellen Charakter. Im Vordergrund steht die Kommunikation. Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus dankte den Schützen für ihr Engagement. Die stellvertretende Bürgermeisterin Birgitta Thönißen schwärmte: „Ich bin hier aufgewachsen, kenne mich hier aus wie in meiner Westentasche.“ Und sie erinnerte sich an früher, als niemand seine Haustür abgeschlossen hatte. Vielleicht ist das der Schlüssel des Erfolges: Vor und neben der alten Romanischen Kirche riecht es nicht nur nach Tannengrün und Glühwein, sondern auch nach einem Stück heiler Welt.

Der schon am Samstagnachmittag einsetzende Regen sorgte dafür, dass die Schlangen an den Buden nicht so lang waren wie in den Vorjahren. Die Bühne war überdacht. Noch vor der offiziellen Eröffnung des Weihnachtsmarktes sang der Jekiss-Chor der Katholischen Grundschule, gestern gab es Gospel-Klänge und die kleinen Sänger kamen von der Gemeinschaftsgrundschule Stakerseite. Der Nikolaus hatte zwar an beiden Tagen fast dieselbe Statur, aber unter dem wohlig warmen Kostüm steckte am Samstag Stefan Stamm, der Geschäftsführer der Bruderschaft und gestern Brudermeister Claus Schiffer. Den Kindern war’s egal, denn beide hatten Süßigkeiten zu verteilen.

Viele Angebote des Marktes hatten Kinder mitgestaltet

Die Weinhandlung an der Grünstraße ist von Anfang an mit dabei, und sie ist eine der wenigen kommerziellen Anbieter. Allerdings profitiert auch die Gastronomie vom Weihnachtsmarkt, besonders das Deutsche Haus: „Es stellt seine sanitären Anlagen für die Besucher des Weihnachtsmarktes zur Verfügung. Viele Besucher treffen sich dort nach 22 Uhr zu einem Absacker oder wärmen sich zwischendurch dort auf“, erklärte Guido Otterbein, Pressesprecher der Kaarster Bruderschaft. Kinder konnten sich auch in der Jurte der Pfadfinderschaft Kaarst aufwärmen. Ulrike Drennhaus hatte sich wieder Bastelangebote ausgedacht: Diesmal galt es, kleine Pyramiden aus Papier herzustellen. Um die Kids kümmerten sich die Kinder der „Hähnchen-Gruppe“ – junge Leute, die nächstes Jahr selbst Gruppenleiter werden wollen. Marcel Giesing, Lehrer an der Martinusschule, merkte sehr bald, dass die Besucher schneller als sonst an den Buden vorbeigingen.

Dabei hatten seine Schüler wie der 13-jährige Leon Kekse gebacken und stattliche Sterne aus Papier gebastelt. Über ähnliche Probleme klagten Petra Indenhuck und Renate Comanns vom Verein „Martinus Kunstweg“, bei denen der „Autofahrer- und Kinderpunsch“ nicht so großen Absatz fand wie sonst bei gutem Wetter. Sonja Dick aus Vorst verkaufte Schmuck aus Edelstahl und zeigte sich zufrieden. Kerstin Harke und Cilli Schubert, jeweils mit einem Mitglied der „Schill’sche Offiziere“ verheiratet, boten jetzt zum 15. Mal herzhafte Köstlichkeiten wie die beliebten Folienkartoffeln an.

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