Dreikönigssingen in Kaarst Sternsinger trotzen Wind und Kälte

Kaarst. · Freude und Segen zu den Menschen bringen – das ist das Anliegen der Sternsinger. Viele Kaarster unterstützen dies.

Gleich die erste Tür bleibt verschlossen: Erfolglos drückt Antonia energisch auf den Klingelknopf. Das kann die Sternsingergruppe mit Pia (12), Cornelius (10) und Antonia (5) Monz sowie Linnea (10) und Filippa (13) Friedrich allerdings nicht erschüttern. Denn alle verfügen über reichlich Erfahrung als Kaspar, Melchior und Balthasar. Begleitet werden sie von Roman Friedrich. 33 Familien wollen besucht werden – jedes Mal singen die jungen Könige gemeinsam ein Lied, verkünden den Segensspruch und verteilen einen Zettel mit den wichtigsten Informationen über das Projekt, für das sie Geld sammeln. Anschließend wird der Segen „20*C+M+B+20“ (Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus) an der Tür
angebracht.

Das Motto 2020: „Segen bringen, Segen sein – Frieden! Im Libanon und weltweit!“ Und diesen Segen bringen die Kinder von Tür zu Tür, trotzen tapfer Wind und Kälte und haben sichtlich Freude:„Das ist cool und macht Spaß“, sagen sie. Zu Beginn wird die Rollenverteilung geklärt: Wer spricht den Segen, wer sammelt das Geld, wer klebt den Spruch an, welches Lied wird gesungen? Einigkeit herrscht sofort – Antonia transportiert die silberfarbene Spendenbüchse fest in den Händen, Cornelius trägt sicher den gelben Stern und die anderen Mädchen halten Liedzettel bereit. „Und denkt daran, deutlich zu sprechen“, mahnt Roman Friedrich. Draußen stehen bleiben gilt nicht immer: Bei Familie Mayer werden sie schon sehnsüchtig erwartet und sofort hinein
gebeten.

Besuch der Kinder ist ein
erster Höhepunkt des Jahres

Besonders für Heinz Mayer, der im Rollstuhl sitzt, ist der jährliche Besuch der Sternsinger ein erster Höhepunkt des Jahres, verrät Tochter Ute Mayer. Sie hält den Besuch der Sternsinger mit dem Handy fest und macht Fotos. Ihre Mutter Käthe hat noch „ein bisschen Süßes“ für die Kinder bereit gestellt – das entpuppt sich als eine reichlich gefüllte große Tüte. „Habt ihr gemerkt, wie sehr sich die Leute gefreut haben?“, fragt Roman Friedrich. Natürlich haben das alle.

Auch bei Familie Inge und Ulrich Jonsthövel werden die „Könige“ gleich ins Wohnzimmer geleitet. Zur Stärkung gibt es nach getaner Pflicht Schokolade: „Es war wieder wunderschön“, lobt Ulrich Jonsthövel. An der nächsten Tür sind auch Gesundheitswünsche notwendig: Die Dame kämpft mit einer schweren Erkältung und ist nur aufgestanden, um die Sternsinger zu empfangen. Auch sie hat eine große Tüte mit Süßigkeiten vorbereitet.

Eine Überraschung erwartet die Kinder bei der nächsten Adresse: Der Hausherr lädt sie ein, im Innenhof seine Krippe mit überdimensionalen Figuren zu besichtigen: „Da hätten wir einen Fehler gemacht, wenn wir das nicht gesehen hätten“, meint Cornelius. Mittlerweile füllt sich die Spendendose beinahe geräuschlos. Vier Stunden sind die Kinder unterwegs – mit einer Mittagspause zum Aufwärmen. Sie setzen das um, was Pfarrer Ulrich Eßer im Aussendungsgottesdienst für die 140 Sternsinger von Sankt Martinus betont hatte: Freude und Segen zu den Menschen zu bringen.

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