SPD-Mitgliederversammlung in Kaarst Kuhlmeier geht für die SPD ins Rennen

Kaarst. · Die SPD in Kaarst hat auf einer Versammlung Lars Kuhlmeier zum Kandidaten für die Bürgermeisterwahl gekürt. Das Votum fiel einstimmig für den 40-Jährigen aus.

Als um kurz nach 20 Uhr im Clubraum 2 des Bürgerhauses das Wahlergebnis verkündet wurde, spendeten die Mitglieder dem strahlenden Sieger Standing Ovations: Mit 24 von 24 Stimmen wurde Lars Kuhlmeier einstimmig zum Bürgermeisterkandidaten der Sozialdemokraten gewählt. Der Applaus war berechtigt, denn Kuhlmeier hielt zuvor eine mutige Antrittsrede, die auch den SPD-Kreisvorsitzenden Daniel Rinkert begeisterte. „Eigentlich müssen wir jetzt gar nicht mehr zur Wahl schreiten. Ich danke Dir für diese Rede, die mutig und zuversichtlich war und zeigt, dass in Kaarst mehr möglich ist als jetzt“, sagte Rinkert.

Lars Kuhlmeier, 40 Jahre alt, überzeugte die Genossen mit konkreten Ideen und klaren Aussagen. Drei Themen liegen ihm besonders am Herzen: bezahlbares Wohnen, digitale Infrastruktur und moderne Verkehrskonzepte. „An einigen Stellen muss etwas aufgebrochen werden. Wir müssen heute damit anfangen, dass Kaarst auch in den 20er oder 30er Jahren noch zukunftsfähig ist“, sagte der 40-Jährige. Seiner Meinung nach wird Kaarst irgendwann unbezahlbar, wenn der Druck der umliegenden Großstädte weiter wächst. „Ich werde an jeder Stellschraube drehen, damit der Wohnraum in Kaarst wieder bezahlbar wird“, versprach Kuhlmeier.

Beim Thema Digitalisierung geht es nicht nur darum, „ruckelfrei Netflix zu schauen“, sondern auch um Wirtschaftsförderung.

Kuhlmeier: Wirtschaftsförderung muss Chefsache werden

Die Unternehmen bräuchten eine gute Vernetzung, um sich in Kaarst zu entwickeln, vor Ort zu bleiben und dort Arbeitsplätze anbieten zu können. „Man hört immer, dass das Rathaus für viele Unternehmer ein Hindernisparcours ist. Die Wirtschaftsförderung muss zur Chefsache werden“, so Kuhlmeier. Kuhlmeiers will aus der Stadt eine „Smart City“ machen: „Warum sollten wir nicht vorangehen und das anderen Kommunen überlassen?“, fragte Kuhlmeier. Viele andere Kommunen seien in Sachen digitale Verwaltung schon weiter als Kaarst, und auch der Verkehr könne digitalisiert werden mit modernen Verkehrsleitsystemen oder selbstfahrenden Bussen, die es bereits in Monheim gibt. Dazu will Kuhlmeier um Fördermittel kämpfen, um für eine Umrüstung auf ein digitales Kaarst zu kämpfen. Dazu gehören auch moderne Ticketsysteme für den ÖPNV. „Auch hier müssen wir neue Wege gehen, gerade im Hinblick auf die junge Generation. Ich weiß, dass es ein langer Weg ist. Aber da müssen wir hart bleiben“, so Kuhlmeier. Bevor der Bürgermeisterkandidat selbst das Wort ergriff, erhielt er von seinem Chef viele lobende Worte.

Ein Sieg von Kuhlmeier
wäre historisch

Gordan Dudas, SPD-Landtagsabgeordneter aus dem Märkischen Kreis und Kuhlmeiers Vorgesetzter im Landtag, erklärte bei seiner Ansprache, dass die SPD mit ihm „die beste Wahl getroffen hat“. Lars Kuhlmeier sei nicht nur aus „tiefster Überzeugung Sozialdemokrat“, sondern wisse auch, „was gerecht ist“, so Dudas. In seiner Brust würden zwei Herzen schlagen: „einerseits das des Chefs, der seinen besten Mitarbeiter verliert, andererseits das eines Freundes“, erklärte er: „Mit Dir wird die Stadt Kaarst den besten Bürgermeister bekommen, den es gibt.“

Darüber müssen allerdings die Bürger am 13. September entscheiden. Sollte Kuhlmeier die Wahl gewinnen, wäre es ein historischer Sieg. Denn einen SPD-Bürgermeister gab es in Kaarst noch nie.

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