Kaarster Beigeordneter spricht über Kita-Problematik „In Kaarst gibt es mehr Kita-Anmeldungen als Plätze“

Interview Der Erste Beigeordnete der Stadt Kaarst Sebastian Semmler wünscht sich schnellere Entscheidungen der Politik.

Auf diesem Gebiet an der Birkhofstraße soll eine neue Kita gebaut werden. Wann diese fertig ist, ist unklar.

Auf diesem Gebiet an der Birkhofstraße soll eine neue Kita gebaut werden. Wann diese fertig ist, ist unklar.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Herr Semmler, wie hoch ist der Bedarf an Kita-Plätzen in Kaarst?

Sebastian Semmler: Sehr hoch. Wir haben mehr Anmeldungen als Plätze, und das in allen Altersklassen von einem bis über drei Jahre.

Welche Maßnahmen plant die Stadt?

Semmler: Wir schlagen den politischen Gremien vor, neben der neuen Kita an der Birkhofstraße in Büttgen eine weitere zu errichten. Würde letztere äußerst schnell fertig, würde das die Lage etwas entspannen.

Wann wird das sein?

Semmler: Genau das ist das Problem. Die Kita an der Birkhofstraße wird voraussichtlich erst 2020 bezugsfertig sein. Wir haben aber schon im März 2017 den Beschluss gefasst, eine weitere Kita in Büttgen zu bauen. Ein Jahr später hat der Stadtrat den Standort festgelegt und auf die Dringlichkeit hingewiesen. Aber erst jetzt, acht Monate nach dem letzten Beschluss, wurde beispielsweise über Ausschreibung und Planungsleistung entschieden.

Woran liegt es, dass sich der Bau immer weiter verzögert?

Semmler: Dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Von der Bedarfsfeststellung bis zur Standortfestlegung, von der konkreten Planung bis hin zu der Frage, wer es am Ende baut. Es geht hier nicht um Schuldzuweisungen. Der ganze Prozess dauert einfach viel zu lange.

Wo soll eine weitere Einrichtung entstehen?

Semmler: Das wissen wir noch nicht. Wir haben schon ein paar Grundstücke im Blick, müssen aber noch prüfen, ob diese auch den Anforderungen für den Bau und Betrieb einer viergruppigen Kita entsprechen. Die Kita muss entsprechend groß und auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein. Zudem muss sie städtebaulichen Voraussetzungen entsprechen.

Wird die geplante Kindertagesstätte mit einem Investor umgesetzt?

Semmler: Das ist unser Bestreben, ja. Wenn wir noch im Jahr 2019 oder 2020 eine weitere Kita eröffnen wollen, geht es am schnellsten mit einem Investorenmodell.

Bis wann fällt eine Entscheidung über das Grundstück und einen möglichen Investor?

Semmler: Die Verwaltung versucht, noch in der nächsten Stadtratssitzung am 13. Dezember die ersten konkreten Vorschläge zu unterbreiten.

In Vorst sollen am Eustachiusplatz ein Jugendzentrum und eine Kita entstehen. Wie ist dort der Stand?

Semmler: Es gibt einen Investor, der angeboten hat, ein Jugendzentrum und eine bis zu dreigruppige Kita in Kombination zu errichten. Dieser Investor hat Interesse daran, zügig zu bauen. Damit haben wir nicht nur das Thema Jugendzentrum ad acta gelegt, sondern auch früher als geplant eine weitere Kindertagesstätte in Vorst stehen.

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