Wache in Kaarst Die Kaarster Feuerwache platzt aus den Nähten

Kaarst. · Die Jahresbilanz der Kaarster Feuerwehr fällt trotz coronabedingten Einschränkungen weitgehend positiv aus: Mit 130 Mitgliedern ist man so gut aufgestellt wie nie zuvor. Sorge macht allerdings die unbefriedigende Raumsituation.

 Die Feuerwache in Kaarst ist für 55 Feuerwehrleute konzipiert worden. Nun ist mehr Platz nötig.

Die Feuerwache in Kaarst ist für 55 Feuerwehrleute konzipiert worden. Nun ist mehr Platz nötig.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Das Coronavirus hat auch Auswirkungen auf die Freiwillige Feuerwehr in Kaarst: Lehrgänge wurden eingestellt oder stark reduziert, es gibt keine Veranstaltungen, die der Kameradschaft dienen. Auch die Jahreshauptversammlung fiel aus. Am Wochenende wurden Beförderungsurkunden den Feuerwehrfrauen und -männer an deren Haustür übergeben, Bürgermeisterin Uschi Baum war dabei. Aber es gibt auch Positives zu berichten: Mit 130 Mitgliedern ist die Feuerwehr so gut aufgestellt wie nie zuvor. Im vergangenen Jahr gab es vier Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr und elf Neueintritte. Kehrseite der Medaille: Im Feuerwehrgerätehaus wird es zunehmend eng.

Stadtbrandinspektor Andreas Kalla freut sich über Zahlen wie diese: Der Löschzug Büttgen unter der Leitung von Frank Matheisen hat derzeit 69 Mitglieder, Löschzugführer Norbert Faßbender kann sich in Kaarst auf 61 Feuerwehrleute verlassen. Ebenfalls positiv: In Kaarst gibt es drei Feuerwehrfrauen, in Büttgen sogar 13. Der Altersdurchschnitt liegt aktuell bei 35 Jahren. Doch während in Büttgen Platz genug ist, wird es in Kaarst in dem Gebäude von 2006 eng. Es ist damals für 55 Feuerwehrleute konzipiert worden. „Vereinzelt müssen sich zwei Einsatzkräfte einen Spind teilen“, weiß Kalla. Container hatten aufgestellt werden müssen, um Mitgliedern der Feuerwehr, die bei der Stadt beschäftigt sind, einen Arbeitsplatz auf dem Gelände der Feuerwehr bieten zu können – das ist wichtig, um Ausrückzeiten einhalten zu können.

Die Einsatzzahlen sind im vergangenen Jahr gestiegen

Kalla lässt sich durch die unbefriedigende Raumsituation in Kaarst aber nicht nervös machen: „Wir mit der Verwaltung dabei, ein Raumkonzept zu entwickeln, über das in der Politik beraten und entschieden wird.“  Dem Stadtbrandinspektor schweben der Anbau von Fahrzeughallen und Raum für die Büroarbeitsplätze, die derzeit in Containern untergebracht sind, sowie zusätzlicher Lagerraum vor. Er geht fest davon aus, dass die Einsatzkräfte in Kaarst den Platz bekommen werden, den sie brauchen.

Dass die Feuerwehr die Fahrzeuge bekommen wird, die nötig sind, steht fest: In diesem Jahr wird es aller Voraussicht nach drei Neuzugänge geben: Ein Hilfeleistungslöschfahrzeug für rund 430 000 Euro wird ein bestehendes, über 30 Jahre altes Fahrzeug ersetzen. Ein Kleineinsatzfahrzeug für etwa 150 000 Euro kommt als Ersatz für ein 18 Jahre altes Feuerwehrauto. Außerdem ist ein geländegängiges Fahrzeug unter 3,5 Tonnen bestellt worden, das dem Personal- und Materialtransport auch in schwierigem Gelände dienen soll.

Die Einsatzzahlen sind 2020 im Vergleich zu 2019 von 549 auf 614 gestiegen. Der Trend steigender Einsatzzahlen ist seit 2015 zu erkennen. Es gab 65 Brandeinsätze, darunter zwei Großbrände. Für eine Person kam jede Hilfe zu spät. Böswillige Alarmierungen hatte es keine gegeben. Bei den 53 Kleinbränden war angebranntes Essen auf dem Herd mehr als einmal der Grund. Wie in den Vorjahren, zeichnete sich 2020 der Trend ab, dass immer mehr Einsätze zwischen 10 und 18 Uhr gefahren werden müssen.

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