Kaarster Pfarrer Ulrich Eßer im Interview „Es gibt erfreulicherweise viele engagierte Gemeindemitglieder“

Interview Ulrich Eßer spricht über sein erstes halbes Jahr in Kaarst.

 Ulrich Eßer ist seit Jahresbeginn Pfarrer in Kaarst.

Ulrich Eßer ist seit Jahresbeginn Pfarrer in Kaarst.

Foto: Andreas Woitschützke

Können Sie das erste halbe Jahr in Kaarst mit einem Adjektiv umschreiben?

Ulrich Eßer: Super! (lacht)

Welche Erfahrungen stufen Sie als für Sie am schwierigsten ein in den vergangenen sechs Monaten?

Eßer: Die vielen Menschen in den verschiedenen Gruppierungen der vier Gemeinden kennenzulernen und den einzelnen Gremien richtig zuzuordnen. Das ist für das Namensgedächtnis schon anspruchsvoll. Denn es gibt erfreulicherweise sehr viele engagierte Gemeindemitglieder. Einzelne Persönlichkeiten kennenzulernen war und ist übrigens nicht schwierig.

Welche Erfahrungen waren die schönsten?

Eßer: Die feierliche Einführung, die liturgisch schönen Feiern der Kar- und Ostertage. Dann die gute Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat (PGR), dem Kirchengemeindeverband und dem Kirchenvorstand. Es macht Freude, gemeinsam für die Gemeinde zu planen, zu denken und zu handeln. Als besonders bewegend und ergreifend habe ich den Gottesdienst für den früheren Kaarster Pfarrer Winfried Pilz, empfunden, der Anfang des Jahres und damit zu Beginn meiner Zeit hier verstarb. Ich habe sehr bewusst wahrgenommen, wie viele Menschen ihm – und auch den beiden in den Vorjahren verstorbenen Pfarrern Josef Brans und Heinz Hintzen – hohe Wertschätzung und Dankbarkeit entgegenbrachten. Ebenso eindrucksvoll war der Gottesdienst für ein Ehepaar, das die Gnadenhochzeit feiern konnte. Auch ein Dankeschönabend für über 70 Engagierte der Gemeinde war ein sehr schönes Erlebnis.

Wo wird es in naher Zukunft Neuerungen geben?

Eßer: Im Herbst beginnt ein Kurs für die Leitung von Wortgottesdienstfeiern mit Laien. Diese Idee des Pfarrgemeinderats gibt es ja schon länger und jetzt soll das angegangen werden.

Wie ist das Leben in Ihrem neuen Wohnort Kaarst?

Eßer: Zwar ist es hier im Gegensatz zu meinem früheren Wohnort (Rheinbach, Anmerkung der Redaktion) etwas waldarm, aber ich fühle mich in Kaarst sehr wohl. Und es ist auch nicht weit bis zu meiner Heimatstadt Grevenbroich.

Sie sind auch Präses der Schützenbruderschaften. Wie haben Sie die ersten Schützenfeste bis jetzt erlebt?

Eßer: Als sehr schön und kommunikativ mit vielen Menschen.

Wo steht die Pfarreiengemeinschaft im Jahr 2029?

Eßer: Die vier Gemeinden gehen noch stärker aufeinander zu. Die Kindertagesstätten sind sehr gut aufgestellt. Es gibt ein spannendes Gottesdienstangebot, das sich aus der Gemeinde heraus entwickelt.

Wie entspannen Sie sich privat?

Eßer: Bei Treffen mit Freunden oder auch alleine. Seit anderthalb Jahren lese ich einen richtigen Wälzer: eine Biographie über Kaiser Augustus mit sicher 900 Seiten. Ich bin ja auch Historiker und deshalb interessieren mich dieser Kaiser und die römische Geschichte besonders. Außerdem kann man immer mal ein Kapitel lesen und das Buch wieder weglegen – ein Wiedereinstieg ist jederzeit möglich!

Vollenden Sie diesen Satz: Für die Pfarreiengemeinschaft Kaarst Büttgen wünsche ich mir…

Eßer: …den Segen Gottes!

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