Verkehr in Kaarst Kreuzung wird entlastet

Kaarst. · Am Verkehrsknotenpunkt Gustav-Heinemann-Straße/Neersener Straße staut es sich oft. Deshalb wird an der Ludwig-Erhard-Straße eine weitere Rechtsabbiegespur auf die Neersener Straße eingerichtet. Grüne üben Kritik.

 An der Kreuzung Neersener Straße/Gustav-Heinemann-Straße kommt es oft zu Staus. Das soll sich durch eine neue Rechtsabbiegespur auf der Ludwig-Erhard-Straße ändern.

An der Kreuzung Neersener Straße/Gustav-Heinemann-Straße kommt es oft zu Staus. Das soll sich durch eine neue Rechtsabbiegespur auf der Ludwig-Erhard-Straße ändern.

Foto: Hammer, Linda/Hammer, Linda (lh)

Der Planungs- und Verkehrsausschuss hat nach kontrovers geführter Debatte mit großer Mehrheit beschlossen, im Kaarster Westen eine weitere Anbindung an die Neersener Straße in Richtung Schiefbahn vornehmen zu lassen. Sie soll den Verkehrsknotenpunkt Gustav-Heinemann-Straße/Neersener Straße entlasten. Dort kommt es regelmäßig zu Stauungen und minutenlangen Wartezeiten, wenn die Schranke geschlossen ist. Grüne und Linke stimmten dagegen, Anja Rüdiger von der UWG enthielt sich der Stimme. FDP, SPD und CDU waren dafür.

Die neue Anbindung wird über die Ludwig-Erhard-Straße erfolgen. Autos werden die Möglichkeit bekommen, in Höhe der Endhaltestelle der Regio-Bahn – an den städtischen Unterkünften für Flüchtlinge und Obdachlose – auf die Neersener Straße rechts abbiegen zu können.

Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart nannte die wohl wichtigste Zahl: „Den neu zu schaffenden Bypass könnten bis zu 1260 Fahrzeuge am Tag benutzen.“ Dem in Auftrag gegebenen Gutachten der Ingenieurgesellschaft Stolz aus Neuss sei aber auch zu entnehmen, dass in verkehrsarmen Zeiten und bei offener Schranke die bisherige Anbindung an die Neersener Straße die bequemere Route sei.

Ingo Kotzian (CDU) freute sich über die Ergebnisse des Gutachtens. „Sie sind für mich wenig überraschend“, sagte er. Kotzian beantragte, die Mittel noch in diesem Jahr zur Verfügung zu stellen. Die kalkulierten 35 000 Euro sollten außerplanmäßig zur Verfügung gestellt werden.

Für Heiner Hannen von den Grünen ist das Gutachten nicht aussagestark genug. Er kritisierte, dass rund 150 Quadratmeter Grünfläche in Verkehrsfläche umgewandelt werden müsse. Und er bezweifelt, dass die Anbindung mit 35 000 Euro zu realisieren sei. Außerdem gab Hannen zu bedenken, dass die Anbindung unmittelbar an den beiden Häusern für Flüchtlinge und Obdachlose vorbeiführen würde, wo sehr viele Kinder lebten. Auch im Querverkehr mit Menschen, die zur Regiobahnhaltestelle gehen oder von dort kommen, sah er ein Problem.

Claude Köppe (Die Grünen) sprach Klartext: „Wir halten es für unsäglich und unverantwortlich, wegen einiger Sekunden Wartezeit den Verkehr durch eine Siedlung zu führen, damit ein paar Leute schneller in Schiefbahn sind.“

Kotzian entgegnete: „Die Ludwig-Erhard-Straße ist kein reines Wohngebiet, sie ist sehr gut ausgebaut und dort darf nur Tempo 30 gefahren werden.“ Außerdem widersprach Kotzian Köppe deutlich: „Es geht nicht darum, einige Sekunden, sondern einige Minuten einzusparen.“ Der Bypass sei zudem auch für Vorster interessant, die an der Kläranlage abbiegen.

„Wir haben uns mit diesem Thema lange beschäftigt, sind aber nicht zu einer übereinstimmenden Meinung gekommen. Deshalb werde ich mich meiner Stimme enthalten“, kündigte Anja Rüdiger an. Sie verriet aber, dass sie den wenig später mit den Stimmen von CDU, FDP und SPD beschlossenen Bypass „sehr positiv“ finde. Aber auch sie machte sich Sorgen um die Kinder, die dort wohnen: „Wo spielen die denn künftig?“

Burkhart erklärte zum Zeitplan für die Umsetzung: „Wir können die Maßnahme in diesem Jahr vorbereiten. Die Arbeiten werden aber voraussichtlich erst in 2020 durchgeführt.“

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