Keine neue Rechtsabbiegespur in Kaarst Petition gegen neue Spur hat Erfolg

Kaarst. · Die Ludwig-Erhard-Straße bekommt auf Wunsch vieler Anwohner keine Rechtsabbiegerspur.

 Grüne und Anwohner hatten mit einer Unterschriftensammlung dafür geworben, dass die Abbiegerspur-Pläne fallengelassen werden.

Grüne und Anwohner hatten mit einer Unterschriftensammlung dafür geworben, dass die Abbiegerspur-Pläne fallengelassen werden.

Foto: Hammer, Linda/Hammer, Linda (lh)

Rund 1000 Unterschriften wurden gesammelt, die Petition persönlich von Claude Köppe (Bündnis 90/Die Grünen) an Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus übergeben. Mit Erfolg: Die geplante Rechtsabbiegespur von der Ludwig-Erhard- auf die Neersener Straße hat der Planungs- und Verkehrsausschuss abgelehnt – sogar mit den Stimmen der CDU, die für den Bau war. Mit 14 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung wurde der Beschlussvorschlag der Verwaltung, 110 000 Euro für die Maßnahme in den Haushalt 2020 einzubringen, abgelehnt.

Die CDU führte als Grund für ihr Umdenken die Kosten an. Diese lagen in der ersten Vorlage bei 35 000 Euro. In der, die im jetzt auf dem Tisch lag, waren sie um knapp das Dreifache höher. „Das ist jetzt eine andere Situation. Wir haben auch die Meinung der Bürger zur Kenntnis genommen und werden daher heute gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung stimmen“, sagte Bodo Korzyniewski (CDU). Ingo Kotzian mahnte an, dass es „sehr ärgerlich“ sei, plötzlich andere Kosten vorgelegt bekommen zu haben. Den Grünen warf er vor, bei der Bürgerbefragung mit falschen Zahlen um sich geworfen zu haben: „Das war richtig polemisch.“

Claude Köppe ist erleichtert über die Entscheidung. „Wir haben schon einmal 500 000 Euro in die Kreuzung gesteckt, jetzt sollen noch einmal 110 000 Euro dort versenkt werden. Diese Kreuzung ist verkorkst und man wird sie nie so hinbekommen, dass die Situation für alle zufriedenstellend ist“, sagte Köppe.

Die zwei Spur sollte die
Verkehrs-Engstelle entlasten

Die halbe Million Euro waren für die zweite Spur an der Kreuzung Neersener Straße/Gustav-Heinemann-Straße investiert worden, doch bislang habe sie die Erwartungen nicht erfüllt, so Köppe. Man hatte sich durch die zweite Spur eine Entspannung des Verkehrs erhofft.

Neben Köppe sind auch die Anwohner froh über die Entscheidung. „Ich bin sehr erleichtert. Es gibt hier viele Kinder in der Umgebung, die durch eine Rechtsabbiegespur gefährdet wären“, sagt Angelika Geisreiter, die an der Ludwig-Erhard-Straße wohnt und das Bürgerbegehren unterschrieben hat. Sie und ihre Nachbarn waren davon ausgegangen, dass die Rechtsabbiegespur beschlossen wird. „Es ging ja nur noch darum, die Gelder freizugeben. Die Wendung ist sehr erfreulich“, sagt Geisreiter.

Bereits jetzt würden die Autos sich in diesem Gebiet nur selten an das Limit von 30 Stundenkilometern halten, mit einer Rechtsabbiegespur wäre das wohl noch schlimmer geworden. In einem Gutachten, das die Stadt bei der Ingenieurgesellschaft Stolz in Auftrag gegeben hatte, wurde ermittelt, dass die Routen, die über die Ludwig-Erhard-Straße hätten führen sollen, kürzer als die vorhandenen gewesen wären. Umgerechnet würden die Autofahrer die Hälfte der Zeit einsparen. Die Ludwig-Erhard-Straße wäre mit knapp 1000 Fahrzeugen pro Tag mehr belastet worden. Zu viel, meinten die Grünen – und haben auch durch die Unterschriften der Bürger und vielen Anwohner den Bau der Rechtsabbiegespur verhindert.

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