Volkshochschule Kaarst Kritik am VHS-Standort Pampusschule

Büttgen. · Zu wenig Kurse am Abend, keine Barrierefreiheit, keine Küche – die VHS-Leitung räumt ein, dass nicht alles optimal laufe.

 Die Pampusschule in Büttgen dient auch als VHS-Standort. Die Räume könnten allerdings noch intensiver genutzt werden.

Die Pampusschule in Büttgen dient auch als VHS-Standort. Die Räume könnten allerdings noch intensiver genutzt werden.

Foto: Stephan Seeger

Der neueste Clou von Karl-Heinz Kreuels für das zweite Semester der Volkshochschule Kaarst-Korschenbroich in der Pampusschule in Büttgen ist ein Spanischkurs. Nach Englisch und Französisch wird im kommenden Halbjahr eine dritte Fremdsprache an dem Standort angeboten – die Zahl der Kurse steigt. Doch Künstler und Dozent Burkhard Siemsen macht sich Sorgen um den VHS-Standort in Büttgen. „Wir haben heute überwiegend Kurse am Vormittag, abends gibt es dort nichts mehr“, sagt Siemsen. Dabei wird es im nächsten Halbjahr gleich sechs Abendkurse in der Pampusschule geben. „Fakt ist, dass wir seit 13 Jahren ein konstantes Angebot in Büttgen haben. Fakt ist auch, dass es aus der Politik immer wieder Initiativen gab, den Standort zu stärken. Das tun wir seit ein, zwei Jahren“, sagt VHS-Leiter Karl-Heinz Kreuels.

Kreuels ist froh, in der Pampusschule einen „wunderschönen“ Standort zu haben: „Der Standort ist klasse. Aber man kann dort nicht alles machen“, gesteht Kreuels. Es fehlt an ein paar Standards, die im VHS-Haus in Kaarst zum Inventar gehören. So gibt es beispielsweise keine Küche, keinen Gymnastikraum, es ist kein Hausmeister vor Ort und die Teilnehmer müssen sich selbst versorgen. „Es ist natürlich alles mit Einschränkungen verbunden“, sagt Kreuels.

Er gibt zu, dass die Räume in Büttgen noch intensiver genutzt werden könnten. Dazu allerdings braucht es Teilnehmer. „Zur Volkshochschule gehören immer mehrere Parteien. Nämlich einmal die VHS, die etwas anbietet, und auf der anderen Seite die Schüler“, sagt er. Die Leitung um Kreuels und seinen Stellvertreter Christoph Claßen ist gewillt, in Büttgen ein breiteres Angebot anzubieten, was sie im kommenden Semester durch die Erweiterung der Kurse auch tut.

Außerdem hält sich die Begeisterung der Dozenten in Grenzen, wenn es heißt, dass sie ihren Kurs in Büttgen anbieten sollen. „Meine Dozenten haben Angst, in Büttgen keine acht oder zehn Teilnehmer zusammen zu bekommen“, sagt Claßen.

Ein weiteres Problem der Pampusschule: Sie ist nicht barrierefrei. Burkhard Siemsen kämpft bereits seit etlichen Jahren darum, dass ein Treppenlift eingebaut wird. Er hat sich laut eigener Aussage vor rund zehn Jahren mit Vertretern der Verwaltung und Mitarbeitern einer Aufzugsfirma in der Schule getroffen. „Es hieß, dass der Einbau eines Treppenlifts realisierbar sei und rund 10 000 Euro kosten würde. Seitdem habe ich nichts mehr davon gehört“, sagt Siemsen.

Kreuels weiß, dass sich sein Dozent seit Jahren für den Einbau eines Treppenlifts einsetzt, allerdings sieht er in diesem Punkt nicht die VHS in der Pflicht. „Das haben wir nicht zu entscheiden, das müssen Verwaltung und Politik tun“, sagt Kreuels. Sigrid Burkhard, Technische Beigeordnete der Stadt, weiß allerdings nichts von diesen Plänen. „Bei uns ist nichts hinterlegt“, sagt sie. Allerdings müsse auch nicht die Stadt, sondern die Büttgener St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft angesprochen werden, da sie das Gebäude unterhält.

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