Trauerbegleitung in Kaarst Helfer-Schwund bei der Kaarster Hospizbewegung

Kaarst. · Vor zwei Jahren waren es noch 45, mittlerweile nur noch 32: Die Zahl der ehrenamtlich Tätigen ist aktuell zu niedrig.

 Andrea Lißke(l.) und Isabel Kühn von der Kaarster Hospizbewegung, die neue Kräfte sucht.

Andrea Lißke(l.) und Isabel Kühn von der Kaarster Hospizbewegung, die neue Kräfte sucht.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Vor zwei Jahren waren es noch 45, mittlerweile nur noch 32: Die Zahl der ehrenamtlich Tätigen bei der Hospizbewegung ist aktuell zu niedrig. Die Gründe sind vielfältig: Umzug, Tod, Alter und Krankheit sind die Hauptgründe. Manche wollten nach über zehn Jahren der Betreuung Sterbender auch einfach mal etwas anderes machen. Die Ehrenamtler bilden die dritte und unverzichtbare Säule der ambulanten Hospizarbeit. Die anderen Schwerpunkte liegen in der Koordination des palliativmedizinschen Netzwerks im Rhein-Kreis Neuss und der Begleitung von Trauernden und Hinterbliebenen. Die Ehrenamtler werden vor allem in der Begleitung Sterbender eingesetzt. Sie gehen zu dem Schwerkranken nach Hause, aber auch in Pflege- und Behindertenwohnstätten.

Andrea Lißke, Diplom-Sozialpädagogin sowie Geschäftsführerin und Koordinatorin der Hospizbewegung und des Netzwerks, weiß, dass viele Angst davor haben, eine solche ehrenamtliche Arbeit nicht zu können. Diese Angst sei unbegründet. „Jeder Interessierte kann an einer kostenlosen Qualifizierungsmaßnahme teilnehmen. Sie erstreckt sich über ein Wochenende und mehrere Abende in Kaarst. Danach kann individuell entschieden werden, ob man weiter macht oder nicht“, erklärt sie. Möchte jemand als Ehrenamtler tätig werden, so folgen weitere Fortbildungen zu bestimmten Themen. Ziel ist eine gute psychosoziale Begleitung der Schwerkranken und Sterbenden. Anschließend wird geprüft, wer wo am sinnvollsten eingesetzt werden kann.

Der Ehrenamtler betreut aktuell immer eine Person. Dabei kann er seinen Einsatz flexibel gestalten und den Zeitumfang selbst bestimmen. Er besucht den Kranken zu Hause, führt Gespräche, erzählt mit ihm oder ist einfach nur da, um eine Hand zu halten. In manchen Fällen kümmern sich die Ehrenamtler nach dem Tod ihres Schützlings noch um trauernde Angehörige. „Falls das Ganze sehr zeitintensiv ist, können auch mehrere Ehrenamtler zu einem Fall hinzugezogen werden“, sagt Andrea Lißke. Jeder Einsatz kann selbstverständlich auch abgelehnt oder beendet werden, wenn die Chemie nicht stimmt. Zudem gibt es monatliche Treffen und begleitende Supervisionen, entweder einzeln oder in der Gruppe für alle Ehrenamtler.

Andrea Lißke betont, dass ein Ehrenamt immer Freude und Ausgefülltsein bringen soll: Nötigung, etwas zu übernehmen oder immer weiterzumachen, gebe es bei der Hospizbewegung nicht. Sie ist sehr froh über alle Ehrenamtler, die noch dabei sind: „Ohne sie könnten wir unsere Arbeit nicht machen“, sagt Lißke. Interessierte wenden sich an das Hospizbüro unter Tel. 02131/605806. keld

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