Antrag der Grünen gescheitert Bruchweg: Wohnbebauung im Ausschuss abgelehnt

Holzbüttgen. · Die Grünen sind mit einem Antrag, neue Wohnungen neben Sportanlagen zu schaffen, gescheitert.

 Die Sportanlage am Bruchweg wird nicht auch noch für Wohnbebauung genutzt.

Die Sportanlage am Bruchweg wird nicht auch noch für Wohnbebauung genutzt.

Es ist derzeit wohl das Thema mit dem explosivsten politischen Sprengstoff: Die Umgestaltung der Sportanlage am Bruchweg in Holzbüttgen, die mit einer Million Euro im Haushalt verankert ist – für 2019 wohlgemerkt. Eigentlich war schon alles entschieden, in einer Sondersitzung des Sportausschusses am Dienstag wurde allerdings noch einmal diskutiert. Die Grünen-Fraktion hatte wiederholt einen Antrag gestellt, in dem sie eine Mischform auf diesem Areal forderte. Die Nähe zur Regiobahn sei perfekt, auf der Fläche würden laut Grünen-Vorstandssprecherin Nina Lennhof günstige Wohnungen und Sportanlagen gemeinsam Sinn machen. „Wir brauchen diese Wohnbebauung in Kaarst. Wenn es möglich ist, ein Fünftel der Fläche für einen Tennisplatz zur Verfügung zu stellen, sollte es auch möglich sein, Wohnbebauung zu ermöglichen“, plädierte Lennhof noch einmal. Ihr Parteikollege Einar Rasmussen ergänzte: „In den letzten Jahren haben wir in Kaarst nicht genug bezahlbaren Wohnraum geschaffen. Wir sollten hier viele Fliegen mit einer Klappe schlagen.“

Für den Sportausschussvorsitzenden Ingo Kotzian können die Grünen ihren Antrag „nicht ernst gemeint haben“. „Die Grünen müssen um das Konfliktpotenzial zwischen Wohnbebauung und sportlicher Nutzung wissen“, sagt er. Außerdem habe die Fraktion später allen sportlichen Nutzungen wie einen neuen Tennisplatz, eine neue Pumptrack-Anlage, Anlagen für den Schulsport oder die Errichtung eines neuen Kleinspielfeldes (vorerst ohne Überdachung) zugestimmt. Auch für CDU-Fraktionschef Lars Christoph gibt es genügend Beispiele in der Stadt, wo eine Wohnbebauung neben einer sportlichen Nutzung nicht funktioniert. „Wir halten den Antrag daher für unehrlich“, sagte er. Die Diskussion über die Umgestaltung des Areals zieht sich mittlerweile über viele Jahre. 2015 hatte die CDU bereits einen Antrag dazu eingereicht, dieser wurde aber zurückgestellt, bis das Sportstättenentwicklungskonzept stand. Im Frühsommer 2018 war dieses dann endlich fertig, sodass die Christdemokraten das Thema Bruchweg wieder aufgriffen. Nach langen und teilweise ermüdenden Diskussionen kann nun endlich mit der Umsetzung begonnen werden.

Arbeiten am neuen Tennisplatz können nun beginnen

„Wir haben für Holzbüttgen damit ein tolles Projekt auf die Reise geschickt“, sagt Christoph. Als erste Maßnahme wird der sechste Tennisplatz der DJK Holzbüttgen umgesetzt, den der Verein in Eigenregie baut. Dazu wird der bestehende Pachtvertrag zwischen Verein und Verwaltung erweitert. Mit den Arbeiten soll noch im Herbst dieses Jahres begonnen werden, sodass der Spielbetrieb zur Saison 2020 auf der erweiterten Fläche aufgenommen werden kann.

Zugleich warfen die Grünen der Kaarster Verwaltung vor, dass sie versucht hat, die Kostengrenze von einer Million Euro nicht zu übertreffen. Einige Bereiche seien in der Kostenvorlage nicht mit eingerechnet: der geplante Spielplatz fehle genauso wie die Geräte für Senioren, die für später vorgesehen sind.

Dem widersprach Sebastian Semmler, Sportdezernent und Erster Beigeordneter der Stadt Kaarst. „Wir haben natürlich versucht, mit dem zur Verfügung stehenden Geld Prioritäten zu setzen, die uns genannt worden sind. Da liegt schon ein gewisses Konzept hinter“, so Semmler.

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