Fragen an die Verwaltung in Kaarst Grüne finden Granulat auf Büttgener Kunstrasenplatz

Büttgen · Ratsfraktion hat eine Probe des Materials ans Rathaus geschickt und Auskunft erbeten.

 Nach Angaben des Bauhofs sollte auf den Kaarster Plätzen nur Sand als Füllmaterial benutzt worden sein.

Nach Angaben des Bauhofs sollte auf den Kaarster Plätzen nur Sand als Füllmaterial benutzt worden sein.

Foto: Grüne

. Die Sportfreunde Vorst hatten ihn zuerst, es folgte die SG Kaarst und der VfR Büttgen: Alle drei Vereine verfügen über einen Kunstrasenplatz. Nun gibt es die Diskussion, wie schädlich das Granulat für die Umwelt ist und welche Alternativen es gibt. Auch die Kaarster Grünen sorgen sich – und fordern von der Verwaltung, die Vereine nicht alleine zu lassen, falls das Granulat verboten werden sollte. In einem Schreiben an Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus stellt die Fraktion Fragen, die die Verwaltung bis zum nächsten Hauptausschuss im September beantworten soll: Ob auch künftig der Einsatz von Granulat geplant sei, ob und welche umweltschonenden Alternativen es gibt, wie der Austausch von Kunststoffgranulat zu umweltfreundlicherem Material bewältigt werden soll, und wie hoch die Kosten sind.

Bereits im jüngsten Sportausschuss kam das Thema auf, damals wollte die Fraktion wissen, welches und wie viel Material die Stadt zum Auffüllen der Plätze verwendet. In einer Antwort, die hieß es vom Baubetriebshof: „Derzeit wird gar kein Kunststoffgranulat zur Unterhaltung der Plätze verwandt, bisher wurde lediglich jeweils Sand aufgefüllt“. Die Stadt habe in den vergangenen Jahren kein zusätzliches Material einkaufen müssen, weil der mit der Fertigstellung gelieferte Sand für den Unterhalt der Plätze immer noch ausreiche. Doch die Grünen haben sich auf dem Büttgener Kunstrasenplatz umgeschaut und Granulat gefunden. Eine Probe haben sie ans Rathaus geschickt.

Die Verwaltung soll sich mit
dem Thema eindringlich befassen

In die Diskussion hat sich die Europäische Chemikalienagentur eingeschaltet und bekanntgegeben, dass vorerst weiter auf den Plätzen gespielt werden darf. Zwar werden Alternativen zum Plastikgranulat geprüft, es sei aber unwahrscheinlich, dass es zu Einschränkungen für existierende Plätze komme. Die Fraktionen im Stadtrat sind sich weitgehend einig darüber, dass der Sachverhalt geklärt werden soll, bevor Maßnahmen getroffen werden.

„Die Verwaltung sollte Gelegenheit bekommen, über den Sachstand in den Gremien der Stadt und über den Stand der Dinge umfassend zu berichten. Danach sollten sich die Beteiligten an einen Tisch setzen und darüber austauschen, wie mit der dann ermittelten Situation umgangen werden muss“, sagt der FDP-Fraktionsvorsitzende Günter Kopp. Lars Christoph (CDU) war aufgrund der Aussagen der Verwaltung im letzten Sportausschuss davon ausgegangen, dass die Plätze in Kaarst nicht betroffen sind. „Sollte dies nicht zutreffen, müssen wir natürlich prüfen, welche Alternativen wir haben und was diese kosten“, sagt Christoph.

Gleichzeitig verdeutlicht der CDU-Vorsitzende, dass die Übergangsfristen bei einem generellen Verbot von Granulat länger als bisher geplant vorgesehen werden müssen. Auch Anneli Palmen (SPD) erwartet Erkenntnisse über die Materialien, die auf den Plätzen verwendet werden: „Danach werden wir zu planen haben, wie wir die Plätze ertüchtigen oder das Material austauschen können.“

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