Veranstaltung in Kaarst : Präsentation der Starkregenanalyse sorgt für Enttäuschung
Kaarst Die Stadt Kaarst hat am Dienstag im Albert-Einstein-Forum die Ergebnisse der von einem Ingenieurbüro durchgeführten Analyse präsentiert. Die anwesenden Bürger hätten sich von der Veranstaltung allerdings mehr erhofft.
Dafür, dass vor der Veranstaltung nur sechs Anmeldungen bei der Stadt Kaarst eingingen, war das Albert-Einstein-Forum am Dienstagabend doch noch gut gefüllt. Rund 50 Bürger wollten sich über die Ergebnisse der Starkregenanalyse für die Stadt Kaarst informieren, die das Ingenieurbüro Fischer Teamplan durchgeführt hat. Am Ende aber gab es viele lange Gesichter unter den Anwesenden: Die Veranstaltung hat kaum Erkenntnisse gebracht, noch hat die Stadt erklärt, welche Maßnahmen sie vornimmt, um die Probleme im Kanalnetz zu beheben, die es in einigen Siedlungen offenbar gibt.
Seit rund zwei Jahren arbeitet das Büro Fischer Teamplan an einer Starkregenanalyse für die Stadt Kaarst. Ingenieur Max Ribbat stellte die bisherigen Ergebnisse nun bei einer Bürgerinformationsveranstaltung vor. Das Projekt beruht auf einem Förderprogramm der Bezirksregierung, somit hat diese auch die Rahmenbedingungen für das Starkregenrisikomanagement gesteckt. Bilder von eingestürzten Häusern oder Erdrutsche seien in Kaarst nicht zu erwarten, stellte Ribbat klar. Allerdings könnte es vorkommen, dass große Verkehrsachsen wie eine Bundesstraße überflutet werden. Solche Ereignisse seien schwer vorhersehbar, daher sei es quasi unmöglich, vorgreifende Maßnahmen zu treffen. In der Analyse wurden drei Szenarien simuliert, zwei davon wurden in den angelegten Karten festgehalten: 1. die Simulation eines außergewöhnlichen Starkregens mit einem Niederschlag von 45,6 Liter pro Stunde über dem gesamten Stadtgebiet. Statistisch gesehen komme ein solches Ereignis aber nur alle 100 Jahre vor. Auf einem Starkregenindex mit den Stärken 1 bis 12 würde das Szenario hier bei 7 liegen.
Beim zweiten Szenario wird ein extremer Starkregen mit einem Niederschlag von 90 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde simuliert. Dies entspricht der Stärke 10. Beide Szenarien können sich Interessierte in einer interaktiven Karte anschauen. Zudem sind die Fließrichtungen und die Wassertiefe für beide Szenarien zu sehen. Auffällig dabei: In einigen Siedlungen staut sich bei Starkregen das Wasser. So im Blumenviertel, am Windvogt, wo der Wasserstand im Szenario 2 bei einem Meter liegt.