Schützenfest in Holzbüttgen Kirmes so bunt wie nie zuvor

Holzbüttgen. · Der neue Platzmeister von Holzbüttgen, Sven Tusch, setzt auf Abwechslung.

 Thomas Dost (l.), Kassierer der Bruderschaft Holzbüttgen, steht mit dem neuen Platzmeister Sven Tusch vor der Attraktion der Kirmes: dem Polypen.

Thomas Dost (l.), Kassierer der Bruderschaft Holzbüttgen, steht mit dem neuen Platzmeister Sven Tusch vor der Attraktion der Kirmes: dem Polypen.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Als Letzter rückt am Mittwochmittag der Schausteller mit der Pfeilewerf-Bude an. „Jetzt sind alle da“, atmet Thomas Dost, Kassierer der St.-Sebastianus-Bruderschaft Holzbüttgen, auf. Am Freitag kann es also endlich losgehen. Mit einem neuen Konzept und einem neuen Platzmeister: Sven Tusch. Dieser steht seit vier Jahren mit einem eigenen Imbisswagen auf dem Marienplatz in Holzbüttgen und der Kontakt zur Bruderschaft war immer da. Als sich nach heftiger Kritik nach dem Schützenfest im vergangenen Jahr eine „Arbeitsgruppe Kirmesplatz“ bestehend aus sechs Mitgliedern – unter anderem Thomas Dost – bildete, war Sven Tusch erster Ansprechpartner.

Seine Erfahrung ist der wohl größte Trumpf für die Bruderschaft. „Wir organisieren eigentlich jede Woche die Schützenfeste, auf denen wir sind. Unsere Steckenpferde sind Unges Pengste in Korschenbroich und das Stadtschützenfest in Mönchengladbach“, sagt Sven Tusch. Gerade ist er auch dabei, das Bundesschützenfest 2021 in Mönchengladbach zu planen. Der 48-Jährige wurde in die Schausteller-Riege hinein geboren und führt die Geschäfte in siebter Generation. Kein Wunder also, dass der Platz in Holzbüttgen in diesem Jahr frischer anmutet als in den vergangenen Jahren. Als Highlight lockte Sven Tusch den „Polypen“ nach Holzbüttgen. Bislang war immer der Autoscooter als einziges Großfahrgeschäft da, in diesem Jahr geht Sven Tusch mit der Arbeitsgruppe neue Wege. „Mehrere Großfahrgeschäfte können wir hier nicht hinstellen, dafür ist der Platz einfach zu klein“, sagt Thomas Dost.

Vor allem am Kirmesdienstag war auf dem Schützenplatz wenig los

Mehr als 40 Jahre wurde der Kirmesplatz von Oskar Cronenberg bestückt, doch nun wurde es Zeit für eine Veränderung. „Wir wollten das in andere Hände legen, einfach um auch mal eine andere Sicht auf die Dinge zu bekommen“, erklärt Dost den Wechsel. Zudem zieht Cronenberg sich derzeit mehr und mehr aus dem Schaustellergeschäft zurück.

Wichtig sei es bei der Suche nach Schaustellern für einen Kirmesplatz, einen „gesunden Mix“ zu finden, wie Sven Tusch erklärt. Heißt: Es sollte für alle Altersgruppen etwas dabei sein. „Der Vorteil an so einer Arbeitsgruppe wie hier in Holzbüttgen ist, dass mehrere Ansätze da sind. Meine Aufgabe ist es, die Vorschläge zu kompensieren und umzusetzen“, erklärt Sven Tusch. Die Arbeitsgruppe hatte sich im September erstmals zusammengefunden und überlegt, wie der Kirmesplatz aufgewertet werden könne, Ende des Jahres wurde dann Sven Tusch fest verpflichtet. „Wir haben ihm dann unsere Ergebnisse präsentiert und er hat die Gespräche geführt“, erläutert Thomas Dost die Arbeitsaufteilung. Neben dem Polypen wird erstmals auch außerhalb des Festzeltes eine Cocktailbar stehen, auch das Glücksrad ist erstmals da.

Vor allem am Kirmesdienstag war auf dem Schützenplatz wenig bis gar nichts los. Das lag laut Tusch allerdings daran, dass es im Zelt nie eine offizielle Veranstaltung gab. Am Freitag dürfen die ersten Buden ab 14 Uhr öffnen, um 17 Uhr folgt die offizielle Eröffnung des Kirmesplatzes. Mindestens bis 22.30 Uhr müssen die Buden offen bleiben. Thomas Dost hofft, dass das neue Konzept ankommt, damit die Kritiker verstummen – und die Schausteller zufrieden zur nächsten Kirmes weiterziehen. Und, dass der Marienplatz wieder als echter Kirmesplatz wahrgenommen wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort