Bürgermeister-Sprechstunde in Kaarst Kritik an Wildparkern und Elterntaxis

Holzbüttgen. · Bei der Sprechstunde von Bürgermeisterin Nienhaus machten die Holzbüttgener ihrem Unmut Luft – auch beim Thema Grünpflege.

 Sogenannte Elterntaxis, die teilweise für verstopfte Straßen sorgen, sind auch Bürgern in Holzbüttgen ein Dorn im Auge.

Sogenannte Elterntaxis, die teilweise für verstopfte Straßen sorgen, sind auch Bürgern in Holzbüttgen ein Dorn im Auge.

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Die diesjährigen Sommersprechstunden führen Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus in die Pfarrzentren von Kaarst. Nach teilweise mäßigem Besuch im vergangenen Jahr freute sie sich nun über große Resonanz: „45 Bürger kamen nach Büttgen und heute ist der Saal auch gut gefüllt“, sagte sie bei der Gesprächsmöglichkeit im Gemeindezentrum der evangelischen Lukaskirche in Holzbüttgen. Bei diesen Terminen wird Nienhaus mit dem prallen „echten“ Leben konfrontiert: Das Themenspektrum reichte von Fluglärm über die Ansiedlung von Fachärzten und Geschäften bis hin zu altersgerechten und bezahlbaren Wohnungen.

Das Areal soll ein
Gewerbegebiet bleiben

Anhand von Plänen erläuterte Nienhaus den Bebauungsplan des Gewerbegebiets am Kaarster Kreuz: „Was noch da ist, muss sich entwickeln können“, sagte sie. Das Gewerbegebiet soll auch eines bleiben. Die Bürger bemängelten den Schrotthandel am Ortseingang als „schreckliches Aushängeschild“. Nienhaus stimmte dem zu, eine Änderung ist aber nicht in Sicht. Das gilt auch für das Gelände der ehemaligen Kroatzbeere-Likörfabrik, das völlig verwahrlost und den Anwohnern ein Dorn im Auge ist. Solange von dem Privatgrundstück keine Gefahr ausgehe, darf der Eigentümer machen, was er wolle, klärte Nienhaus auf. Viele ergebnisoffene Gespräche seien geführt worden und ein Verkaufspreis sei zu hoch. Am meisten brannten den Besuchern Wege des täglichen Lebens unter den Nägeln: vor allem der Zustand der Straße „Lange Hecke“, die durch rechts und links parkende Autos sämtliche Verkehrsteilnehmer in eine als lebensgefährlich eingestufte Situation bringe. Nienhaus versprach, das Ordnungsamt tätig werden zu lassen.

Generell wurden fehlende oder unterbrochene Radwege im Stadtgebiet bemängelt, ebenso Blockierung von Fahrradfahrern durch falsch parkende Autos und die berüchtigten „Elterntaxis“ vor Schulen und Kindergärten. Emotional wurde es, als eine Dame anhand zahlreicher großflächiger Fotos den ungepflegten Zustand städtischen Grüns dokumentierte: „Man schämt sich vor Besuch“, meinte sie. Trotz Arbeiten durch den Baubetriebshof und Fremdfirmen könne die Stadt das nicht nachhalten, so Nienhaus und es auch nicht so machen, wie es jeder gerne selbst hätte.

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