Bright Akwo Arrey-Mbi aus Kaarst : Wenn Träume wahr werden
Neuss. Bright Akwo Arrey-Mbi (17) gilt als eines der größten Abwehr-Talente. Nun hat er den nächsten Meilenstein erreicht.
Es ist eine knappe halbe Stunde, an die sich Bright Akwo Arrey-Mbi wohl sein Leben lang erinnert wird. In der 62. Spielminute ist es soweit – der 17-Jährige beendet die Aufwärmübungen, seine Rückennummer blinkt auf der LED-Tafel und er betritt den Platz – es ist sein Profi-Debüt für den FC Bayern München. Die linke Seite beackert der Verteidiger gegen den hochklassigen Gegner aus Frankreich, Olympique Marseille, in dem Freundschaftsspiel solide.
Als wäre das Profi-Debüt nicht schon aufregend genug, folgte gleich hinterher der nächste Karriere-Meilenstein. Denn Brights Name befindet sich auf der Kaderliste, die der FC Bayern für das anstehende Champions-League-Turnier eingereicht hat. Theoretisch könnte der 17-Jährige, der im vergangenen Sommer vom englischen Spitzenklub FC Chelsea, immerhin Gewinner der Euro League 2019, an die berühmte Säbener Straße gewechselt ist, also in der Königsklasse zum Einsatz kommen.
Dann wird mit Sicherheit auch Markus Stenten vor dem Fernseher sitzen. Denn er sieht das Spiel des bulligen Verteidigers mit anderen Augen, schließlich trainierte er das Top-Talent bis zum Jahr 2014 bei der SG Kaarst. „Bright wäre der erste Kaarster, der Champions League spielt, zumindest fällt mir kein anderer ein“, sagt der Trainer schmunzelnd.
In der F-Jugend kam der Linksfuß damals zur SG, entwickelte sich daraufhin im Eiltempo, auch wenn er zu Beginn „noch nicht viel mit dem Ball anfangen konnte“, wie Stenten sagt. Doch vor allem seine auffällige Physis sollte bei seiner weiteren Entwicklung ein Trumpf sein.
Doch, dass sein Weg einmal zum großen deutschen Rekordmeister führen würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner. Schließlich wurde er von Scouts anderer Bundesligisten wie dem 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach oder Fortuna Düsseldorf abgelehnt. Erst nach einem Umzug nach England im Jahr 2014 sollte seine Entwicklung Fahrt aufnehmen. Über Norwich City landete er beim FC Chelsea, ehe die Bayern im Sommer vergangenen Jahres den Transfer des U17-Nationalspielers vermeldeten, den damals nur die eingefleischtesten Fußball-Fans auf dem Zettel gehabt haben dürften.