Arbeitsagentur im Bebop Berufsberatung gastiert in Kaarst

Kaarst · Im Zuge der „Woche der Ausbildung“ war die Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss zu Gast im Bebop. Die Nachfrage war groß, vor allem die mitgebrachten VR-Brillen kamen gut an.

 Anette Dahmen, Marc Frisse und Nora Wolf (v.l.) haben Jugendliche und junge Erwachsene über ihre Möglichkeiten in der Berufswelt beraten.

Anette Dahmen, Marc Frisse und Nora Wolf (v.l.) haben Jugendliche und junge Erwachsene über ihre Möglichkeiten in der Berufswelt beraten.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Die virtuelle Reise beginnt vor einer Polizeischule. Dort wird erklärt, wo die Ausbildung zum Polizisten stattfindet und welche Voraussetzungen die Anwärter mitbringen müssen. Die nächste Szene spielt sich im Klassenraum ab. Weiter geht es in der Turnhalle mit Sportübungen, später steht man auf dem Schießstand. Die VR-Brille (Virtual Reality) erlaubt dabei einen 360-Grad-Rundumblick, man kommt in die Versuchung, durch den Raum zu laufen. Dass man das nicht machen sollte, darauf weist Marc Frisse, der als Ausbildungsvermittler für den Rhein-Kreis Neuss im direkten Kontakt zu den Arbeitgebern steht. „Nicht zu viel herumlaufen“, sagt er zu den Jugendlichen, die die von der Arbeitsagentur mitgebrachten VR-Brillen ausprobieren. Und das sind viele, auch wenn sie noch zu jung für eine Berufsberatung sind. Neben dem kurzen Einblick in die Ausbildung zum Polizisten standen weitere Berufe zur Auswahl, in die man durch die VR-Brille Einblicke gewinnen konnte. „Die VR-Brillen geben spannende Einblicke in Teile der Berufswelt“, sagt Frisse.

Diese wurde am Dienstag im Zuge der „Woche der Ausbildung“ im Bebop angeboten. Dazu war die Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss zu Gast. Jugendliche und junge Erwachsene hatten die Möglichkeit, sich für ihre Berufswahl beraten zu lassen. Und das Angebot wurde sehr gut angenommen, zwischenzeitlich gab es sogar eine Wartezeit.

In vielen Feldern sind Quereinsteiger willkommen

Die 25-jährige Julia (Name geändert) ist zwar eigentlich schon ein wenig zu alt für die Beratung, die sich eher an Jugendliche richtet, dennoch nahm sich Anette Dahmen Zeit für sie. Julia hat einen Bachelor-Abschluss in Kunstgeschichte und überlegt, nun eine Ausbildung zu machen. Sie hat sich schon beworben, weiß aber nicht, ob das etwas für die Zukunft ist. Sie ist sich nicht sicher, ob sie mit einem Bachelor-Abschluss auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen kann. Anette Dahmen riet ihr von einer weiteren Ausbildung ab. „Du wirst keine weitere Ausbildung brauchen. Ich würde mich zu allererst bei der Arbeitsvermittlung anmelden. Es gibt viele Arbeitsstellen, wo man keinen spezialisierten Abschluss braucht und als Quereinsteiger eingestellt wird“, erklärte Dahmen und warb gleichzeitig für ihr eigenes Unternehmen: „Das ist beispielsweise bei der Agentur für Arbeit so.“ Mit dem Bachelor-Studium würde Julia ohne weitere Ausbildung als Sachbearbeiterin anfangen können. Ein weiterer Tipp der Expertin: Initiativ-Bewerbungen schreiben. „Der Arbeitsmarkt ist heutzutage total flexibel“, so Dahmen.

Laut Marc Frisse sind derzeit viele Ausbildungsstellen im Handwerk, in der Produktion und im kaufmännischen Bereich frei. Das Problem: „Viele Jugendliche wissen nicht, in welchen Bereich sie gehen wollen“, so Frisse. Viele würden nach ihrem Schulabschluss ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren, um erst einmal für sich selbst zu entdecken, was sie eigentlich beruflich machen wollen. Die Bereitschaft der Betriebe, Jugendliche und junge Erwachsene auszubilden und ihnen das Rüstzeug für ein erfolgreiches Berufsleben mitzugeben, sei ungebrochen groß. Gute ausgebildete Fachkräfte würden mehr denn je gebraucht, nicht zuletzt lautet die Kernbotschaft der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis in diesem Jahr „Ausbildung ist Zukunft“.

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