Andreas Bauer aus Kaarst knotet Luftballons Der Ballon-König von Holzbüttgen

Holzbüttgen. · Andreas Bauer tritt als Ballonkünstler auf Kindergeburtstagen oder Stadtfesten auf.

 Andreas Bauer hat eine aufwendige Krone gebastelt. Diese passt genau auf seinen Kopf.

Andreas Bauer hat eine aufwendige Krone gebastelt. Diese passt genau auf seinen Kopf.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Mit dem bloßen Auge ist nicht ganz zu erkennen, was Andreas Bauer da macht. Der Holzbüttger braucht acht Sekunden, um aus einem Luftballon ein kleines Kunstwerk zu erschaffen: einen Hund. „Das ist so das Standard-Tier, mit dem ich begonnen habe“, sagt er. Angefangen hat alles vor sieben Jahren. Damals besorgte er sich eine Tüte mit rund 20 Ballons und ein Heft mit ersten Figuren in einem Spielzeugladen. „Ich habe auch Youtube-Videos geguckt und das abends beim Fernsehen immer mal ausprobiert. Das hat auch eigentlich von Anfang an ganz gut geklappt“, sagt Bauer: „Nur, wenn es mal zu sehr gequietscht hat, musste ich den Raum verlassen.“

Seine Frau meldete ihn dann ohne sein Wissen als „Showact“ bei einem Sommerfest im Kindergarten des Sohnemanns an. „Ich hatte noch irgendwo einen roten Mantel rumfliegen, den habe ich dann drüber gezogen und bin dahin gefahren. Und nach dem Auftritt kamen auch schon die ersten Anfragen von Eltern, die mich buchen wollten“, sagt er. Mittlerweile tritt er auf Stadtfesten wie „Kaarst Total“, Hochzeiten, in Kleingartenanlagen und auf Kindergeburtstagen auf, auch bei einer Taufe zeigte Bauer schon, was man alles aus Ballons basteln kann.

Heute ist Andreas Bauer kurz davor, den Durchbruch zur Selbstständigkeit zu schaffen. Gelernt hat Bauer Technischer Zeichner, was seiner Ballonkunst zugute kommt. „Räumliches Denken schadet in diesem Fall nicht. Ich kann mir jedenfalls immer vorstellen, wie meine Figuren aussehen sollen“, sagt er. Bis zum vergangenen Sommer war er noch in einer Firma beschäftigt, jetzt will er möglicherweise nichts anderes mehr machen als Ballons knoten und Figuren formen. Seine Frau Nicole, die noch in Teilzeit als Krankenschwester arbeitet, unterstützt ihn, wo es nur geht. Oft treten beide gleichzeitig auf: Er bastelt Ballontiere, sie schminkt die Kinder nach deren Wünschen. „Das habe ich mir auch selbst beigebracht“, sagt Nicole Bauer.

Der größte Lohn ist das
Lächeln der Kinder

Das Duo macht die Arbeit aber nicht des Geldes wegen. Vielmehr macht es die beiden glücklich zu sehen, wie viel Freude sie Kindern mit ihrer Arbeit machen. „Der größte Lohn ist das Lächeln in den Gesichtern der Kinder“, sagt Bauer. Doch was braucht ein Ballonkünstler, um aus einfachen Luftballons teils auch lebensechte Tiere zu kreieren? „Im Prinzip reicht ein Ballon, eine Pumpe und viel Phantasie“, sagt Bauer. Aber er muss sich auch immer wieder neu erfinden und sein Repertoire erweitern, anders geht es nicht. „Je älter die Kinder sind, desto ausgefallener sollten die Sachen sein“, sagt er. So bastelten die Bauers auch schon für einen Neusser Jägerzug Schützen aus Luftballons, die beim Wackelzug zu sehen waren, ein Flugzeug oder die Freiheitsstatue.

Derzeit lagert Andreas Bauer seine ganzen Ballons – ob verbaut oder nicht – in seinem Zuhause in Holzbüttgen. Sein Traum ist es, irgendwann einmal ein eigenes Ladenlokal zu haben. Doch das ist nicht so einfach in Kaarst – gerade, wenn die Geschäftsräume in guter Lage sein sollen. „Die Frage ist doch: Wo bekomme ich ein günstiges Ladenlokal mit guter Laufkundschaft?“, fragt er: „Dennoch ist es mein Traum, irgendwann einmal einen eigenen Laden zu besitzen“, sagt Bauer.

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