Dritter Standort hart umkämpft

Am Donnerstag soll im Fachausschuss eine Entscheidung getroffen werden.

Kaarst. In der kommenden Schulausschusssitzung am Donnerstag wird nach langer Debatte der neue Standort für die dritte Grundschule in Kaarst festgelegt. Die zum Schuljahr 2012/2013 zweizügig geführte Gemeinschaftsschule soll zum Schuljahr 2014/2015 ihren Unterricht im erweiterten Schulgebäude der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule an der Bussardstraße aufnehmen. So sieht es zumindest der Beschlussvorschlag der Verwaltung vor. Wie die Entscheidung ausfallen wird, ist derzeit noch völlig offen.

Seitens der Elterninitiative Stakerseite wird heftige Kritik am Verwaltungsvorschlag geübt. Die Initiative traf sich erneut am Donnerstagabend, um auf die Situation aufmerksam zu machen. Wichtigstes Argument der Eltern: Kaarster Kinder sollen weiterhin in der Stadtmitte zur Grundschule gehen können.

Die Firma Indigo schreibt in ihrem Gutachten, dass für einen Neubau an der Stakerseite Kosten in Höhe von 2,7 Millionen Euro angesetzt werden. Ein Umzug in das Gebäude an der Bussardstraße und ein autarker Erweiterungsbau an dieser Stelle würden rund 520 000 Euro kosten. „Das sind Fakten, die kann man doch nicht ignorieren“, sagt der ehemalige Schulpflegschaftsvorsitzende Bernd Schulze, der sich für einen Umzug ausspricht.

Die Initiative sieht das anders: Wirtschaftlich gesehen sei die Variante Bussardstraße langfristig teurer, zumal eine Sanierung der Turnhalle und ein eventueller Umbau der Straße aufgrund fehlender Parkplätze bislang nicht berücksichtigt worden seien. „Die Stadt rechnet sich das schön“, meint Initiativensprecherin Inga Muth.

An der Bussardstraße seien die Heizkosten vier Mal so hoch wie im Gebäude Stakerseite. „Es gibt keine Dreifachverglasung“, so Muth. Zudem sei bisher keine Schadstoffuntersuchung durchgeführt worden. Das seien ebenfalls Kosten, die die Stadt nicht ignorieren dürfe. Fraglich sei auch, ob die Räumlichkeiten der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule überhaupt einer aktuellen Brandschutzordnung standhalte.

Das Gebäude an der Stakerseite befindet sich in schlechtem Zustand, dennoch meint Muth: „Wir brauchen einen Neubau, aber es ist keine Eile geboten.“

Ein weiterer Vorzug, den ein Standort Stadtmitte mit sich brächte, sei die Erreichbarkeit: „Sollte der Schulstandort an der Bussardstraße ausgebaut werden, liegen 75 Prozent aller Grundschulplätze im Kaarster Westen“, kritisiert die Initiative. Die Befürworter der Bussardstraße meinen: Mit der Variante Erweiterungsbau an der Bussardstraße wird nicht nur dem steigenden Schülerpotenzial im Kaarster Westen Rechnung getragen. Mit den Standorten Grünstraße in der Mitte, der Katholischen Grundschule an der Alten Heerstraße und der Bussardstraße im Westen seien dann alle drei Grundschulen gleichmäßig über das Stadtgebiet verteilt.

“ Die Elterninitiative Stakerseite steht am Samstag ab 9 Uhr mit einem Info-Stand auf dem Markt.

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