Crash Eagles Kaarst: Ein Aushängeschild für die Stadt

Die Crash Eagles bauen ganz auf den Nachwuchs. Dennoch sucht man dringend Sponsoren.

Kaarst. Die Crash Eagles Kaarst sind in mehrfacher Hinsicht ein außergewöhnlicher Verein. Sie stellen mit 370 Mitgliedern den größten Skaterhockeyclub in Deutschland. Und dass zwei Drittel der Spieler jünger als 18 Jahre alt ist, sucht man anderswo ebenfalls vergebens. Zahlreiche Meistertitel im Juniorenbereich sind das Ergebnis dieser Entwicklung.

Dennoch plagen die Eagles aktuell ähnliche Probleme wie fast alle Sportvereine im Rhein-Kreis Neuss. Die Zahl der Sponsoren ist überschaubar, das Jahresbudget reicht mit knapp 100 000 Euro gerade einmal, um Ausrüstung und Reisekosten abzudecken. Geld wird den Bundesligaspielern nicht gezahlt — was in diesem Geschäft auch eher die Ausnahme ist und dazu führt, dass die Konkurrenz regelmäßig auf der Matte steht, um die Kaarster Talente abzuwerben.

Der Vorstand hat sich bereits vor einigen Jahren dazu entschlossen, den ohnehin eingeschlagenen Weg noch konsequenter zu verfolgen und fast ausschließlich auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Bis diese Maßnahme Früchte trägt, muss eine Übergangsphase überbrückt werden. Und das soll nach Möglichkeit ohne den Gang in die Zweitklassigkeit gelingen.

„Wir bauen auf einen hohen Identifikationsfaktor mit dem Verein“, sagt der Sportliche Leiter Georg Otten, und der Vorsitzende Wolfgang Dietrich ergänzt: „Wir helfen auch bei der Lehrstellensuche, beim Studium oder zeigen, wie man eine Bewerbung vernünftig formuliert. Wir wollen natürlich den sportlichen Erfolg — aber nicht auf Teufel komm’ raus.“

„Wir verstehen uns als eine Art Aushängeschild für die Stadt Kaarst“, erklärt Präsident Dieter Tischer. Immerhin war der Verein mit seinen Mannschaften in der Vergangenheit immer wieder auch auf europäischer Ebene aktiv. Dennoch sei es schwer, Unternehmen in Kaarst für sich zu gewinnen. „Denen fehlt oft der Bezug zu ihrem Standort“, klagt Tischer.

Die Gelegenheit, Werbung für Kaarst und den Verein zu machen, ist bei den Crash Eagles in Zukunft gleich mehrfach gegeben: Die Schüler spielen vom 15. bis 17. Juni in Kopenhagen um Europas Krone, die Damen vom 1. bis 3. Juni in Duisburg. Auch die Junioren haben sich qualifiziert, mussten nach einer Terminverschiebung aber zurückziehen, da sich ein Großteil der Spieler zu diesem Zeitpunkt bereits im Urlaub befindet.

Allein für das Turnier der Schüler in Dänemark muss die Mannschaft mit Elf- und Zwölfjährigen einen großen Aufwand betreiben — auf eigene Kosten, wie Haiko Schott bedauert: „Das summiert sich auf 5000 Euro. Es wäre schön, wenn sich noch jemand findet, der uns unter die Arme greift.“

Die neue Stadtparkhalle präsentieren die Crash Eagles am 8. Dezember einem großen Publikum, wenn alle Pokalendspiele Deutschlands ab der Schülerklasse in Kaarst stattfinden werden. „Hoffentlich dann mit einem Team der Eagles“, so Tischer.

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