CDU und FDP setzen Bussardstraße durch

Demonstration vor dem Rathaus kann Votum gegen Stakerseite nicht verhindern.

Kaarst. Es hat alles nichts geholfen: Gut 200 Eltern und Kinder demonstrierten gesten vor der Ratssitzung für den Erhalt des Grundschul-Standortes Stakerseite und gegen einen Umzug an die Bussardstraße. Doch CDU und FDP ließen sich auch von Trillerpfeifen, Plakaten und roten Karten nicht von ihrer Überzeugung abbringen, dass ein notwendiger Neubau an der Stakerseite mit 3,7 Millionen Euro zu teuer sei und brachten den von Grünen und UWG beantragten sowie von der SPD unterstützten Ratsbürgerentscheid mehrheitlich zu Fall. Eine Sanierung der Schule an der Bussardstraße würde 1,2 Millionen Euro kosten.

Auch die anschließende Abstimmung über den Standort der dritten Grundschule fiel dann wenig überraschend zu Gunsten der Bussardstraße aus. 26 Politiker stimmten für den Umzug, 18 dagegen, es gab eine Enthaltung. Bemerkenswert: Die CDU-Politiker Marcel Schulze Bomke-Vossschulte und Theo Thissen votierten gegen die Bussardstraße.

Zuvor hatten Eltern, Lehrer und Kinder der Initiative Stakerseite alles versucht, um die Politiker womöglich noch umzustimmen. Auf Plakaten war in Anspielung auf die Demonstrationen im Zusammenhang mit dem Umbau des Stuttgarter Bahnhofs „Kaarst 21“ zu lesen. Auch Sprüche wie „Kurze Beine, kurze Wege“ sollten dokumentieren, dass für Grundschüler der Schulweg zur Bussardstraße zu weit sei.

Wütend pappten Kinder ihre roten Karten mit der Aufschrift „Keine Entscheidung gegen den Bürgerwillen“ an die Rathaustür. Fast so etwas wie Stadion-Atmosphäre kam dann auf, als die Demonstrantenschar „Wir bleiben hier!“ und später sogar „Moormann komm’ raus!“ skandierten. Als die Kinder kurz darauf das Rathaus stürmen wollten, konnten sie nur mühsam von den Erwachsenen zurückgehalten werden.

Vor dem Bürgerhaus empfingen die Verfechter des Status quo die Kommunalpolitikerschließlich wütend am Eingang und sorgten für einen Spießrutenlauf der Bürgervertreter. Doch diese Maßnahme fruchtete letztlich ebenso wenig wie die „Besetzung“ des Ratssaals. Die Stakerseite ist ab dem Schuljahr 2014/15 Geschichte. M.I./E.S.

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