Büttgen: Warten auf die neue Wache

Grüner Hans-Christian Markert besuchte am Montag die Feuerwache in Büttgen.

Büttgen: Warten auf die neue Wache
Foto: Marc Ingel

Kaarst. Das Gerätehaus der Feuerwehr in Büttgen platzt bekanntlich aus allen Nähten, der Neubau auf dem Gelände des Minigolfplatzes ist bereits beschlossene Sache. 2015 könnte damit begonnen werden, spekuliert Wehrleiter Herbert Palmen, „spätestens Ende 2016 können wir dann hoffentlich einziehen“.

Das für den Löschzug in Büttgen aktuell wichtigste Thema kam beim Besuch des Grünen-Landtagsabgeordneten Hans-Christian Markert am Montag nur bei einem Punkt zur Sprache: 30 Mitglieder umfasse die Jugendfeuerwehr — davon neun Mädchen —, erst mit dem Umzug könne man die Warteliste abarbeiten und die Zahl auf 50 aufstocken, sagte Palmen. „Wir scharren mit den Hufen.“

Markert wollte sich ganz allgemein über die Arbeit der Feuerwehr informieren, und Palmen konnte ihm so einiges von den Sorgen, aber auch den erfreulichen Entwicklungen berichten. Schon zu 60 Einsätzen ist die kleine Wehr in Kaarst mit ihren etwas mehr als 100 Mitgliedern in diesem Jahr ausgerückt, 400 waren es 2013.

„Es ist nicht immer leicht, die Erwartungen der Leute zu erfüllen. Wir sind keine Berufsfeuerwehr, der Ausbildungsaufwand ist dennoch groß“, erklärte der Wehrleiter. Vier Lehrgangsmodule zu insgesamt 180 Stunden müsse ein angehender Brandbekämpfer absolvieren, „erst dann darf er sich Feuerwehrmann nennen“, betonte Palmen.

Achteinhalb Minuten betrage die Zeit ab dem Alarm, bis die Feuerwehr spätestens am Ort eines Unglücks sein müsse. „Kaarst ist eine kompakte Kommune, daher reichen auch zwei Löschzüge. Dennoch: Vieles muss gegeben sein, etwa die interkommunale Zusammenarbeit, um den Anforderungen gerecht zu werden“, bekräftigte der Feuerwehrchef.

Nicht immer sei die Feuerwehr auf Verständnis gestoßen, als es um die Anschaffung eines zweiten Löschfahrzeuges — baugleich mit dem ersten — für 520 000 Euro ging. „Wir kaufen keine Protzautos. Die Wagen enthalten mit rund 900 Einzelteilen wirklich alles, was bei einem Einsatz benötigt wird. Sonst müssten wir teilweise mit zwei Fahrzeugen ausrücken. Das macht also Sinn“, verteidigte sich Palmen.

Sieben Feuerwehrleute arbeiten inzwischen bei der Verwaltung — wie Elektriker Marcel Breuer, der in Büttgen auch als Gerätewart fungiert. Die Stadt stelle die freiwilligen Wehrleute bei einem Alarm natürlich unkompliziert frei, sagte der am Montag ebenfalls anwesende Bürgermeister Franz-Josef Moormann.

Das sei jedoch nicht bei allen Arbeitgebern so einfach, unterstrich Palmen. „Die Akzeptanz ist zwar auch bei Privatfirmen hoch, dennoch sagen mir viele Chefs, man könne auf den jeweiligen Mitarbeiter nur bei größeren Einsätzen verzichten.“

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