Verschiedene Ideen für Rathausplatz Stadt muss für barrierefreien Platz tief in die Tasche greifen

Büttgen. · Um auf dem Rathausplatz in Büttgen eine Barrierefreiheit einzurichten, muss die Stadt tief in die Tasche greifen.

 Mütter mit Kinderwagen oder Senioren mit Rollator sollen den Rathausplatz zukünftig problemlos überqueren können.

Mütter mit Kinderwagen oder Senioren mit Rollator sollen den Rathausplatz zukünftig problemlos überqueren können.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Der Rathausplatz in Büttgen entspricht nicht mehr den Vorgaben für eine Barrierefreiheit. Die Stadt wird viel, möglicherweise sogar sehr viel Geld in die Hand nehmen müssen, um diese herzustellen. Im Bauausschuss stellte Thomas Schwirn vom Büro „squadra“ verschiedene Varianten vor. Die geschätzten Kosten liegen zwischen 163 500 Euro und
441 800 Euro. Der Ausschuss beschloss, zwei Varianten als „Teststrecke“ mit einigen Metern Länge probeweise umzusetzen. Eine Entscheidung werden dann die neuen Ausschussmitglieder treffen.

Das vorhandene Natursteinpflaster mag zwar schön sein, für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl ist es eine Herausforderung. Die Aussage des Fachmanns: „Der Flächenbelag entspricht nicht den als geeignet angesehenen Baumaterialien.“ Thomas Schwirn berichtete von einem Fall in der Stadt Aachen: Da waren Natursteine aufgenommen und gesägt worden. Ziel war eine glatte, aber dennoch rutschfeste Oberfläche. Eine andere Möglichkeit, die Barrierefreiheit herzustellen, sei eine Beschichtung der Steine mit Kunstharz. „Harz vergilbt mit der Zeit, der ursprüngliche Stein ist dann nicht mehr zu erkennen“, erfuhren die Ausschussmitglieder. Auch das Abschleifen der Oberflächen bis sieben Millimeter wäre in Büttgen möglich.
Man könne die Steine auch entfernen und die Wegebeziehungen auf dem Rathausplatz auch asphaltieren. Eine Variante dieser Option: Asphalt mit einer Oberflächenstruktur auftragen und gegebenenfalls Aufheller beimischen, die bei Lichteinfall reflektieren. So setzt sich diese Fläche deutlich von den vorhandenen Natursteinen ab. Weitere Alternativen seien Platten aus Naturstein oder aus Betonstein. Hier seien großformatige Platten am besten, weil es wenige Fugen gäbe.

Rainer Milde (CDU) sprach von der „guten Stube von Büttgen, dem Herzstück“. Seine Anregung: „Wir sollten die Büttgener fragen, wie sie es denn gerne hätten.“ Heiner Hannen (Die Grünen) fragte: „Kann man den Platz nicht komplett abschleifen, statt nur an bestimmten Stellen?“ Er forderte eine zukunftsfähige Lösung. „Ich finde Abschleifen am besten“, bekannte die Ausschussvorsitzende Sabine Kühl (SPD). „Wie teuer wäre denn die komplette Platzerneuerung?“, wollte Reimer Schubert (CDU) wissen. Thomas Schwirn hatte diese Kosten nicht ermittelt. Rainer Milde schlug vor, die Wegeführung zu ertüchtigen, den Platz aber ansonsten so zu lassen wie
er ist.

Kühl sprach sich dafür aus, „erstmal ein paar Entscheidungen zu treffen“, bevor die Bürger ihre Wünsche einbringen können. Werner Kindsmüller favorisiert ein Abschleifen des gesamten Platzes. Übereinstimmung herrschte insofern, als dass Asphalt nicht das Mittel der Wahl sei. Jetzt sollen Musterflächen ausgelegt werden. Eine Fläche wird auf dem vorhandenen Stein bestehen, der allerdings abgeschliffen und somit geglättet wird. Die andere Musterfläche soll aus großflächigen Platten aus Naturstein bestehen. Rainer Milde sieht eine Signalwirkung an die Bürger: „Wir kümmern uns, es passiert etwas“, sagte er. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst.

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