Bluttat in Büttgen: Cousin verhaftet

Lehrer soll seinen Verwandten erschlagen haben.

Bluttat in Büttgen: Cousin verhaftet
Foto: Archiv

Kaarst. Vor fünf Wochen entdeckte eine Autofahrerin einen Toten am Straßenrand der K 37 zwischen Büttgen und Holzbüttgen. Neben seinem Audi lag er, erschlagen, wie die Polizei feststellte. Jetzt ist ein Verdächtiger verhaftet: Der Cousin (28) des Opfers soll den 35 Jahre alten Mann aus Delhoven getötet haben. Der Fundort ist auch der Tatort. Das Motiv ist weiter unklar.

Bluttat in Büttgen: Cousin verhaftet
Foto: Büntig

Am Donnerstag gaben Polizei und Staatsanwaltschaft in der nunmehr dritten Pressekonferenz zu diesem Fall Einzelheiten bekannt. Die erste Spur war offensichtlich die richtige. Zeugen hatten einen silberfarbenen Golf und einen Mann am Tatort gesehen.

Das führte die Ermittler der Mordkommission „Mühle“ zu dem Verdächtigen, doch zunächst ist die Beweislage gegen ihn dünn, er bleibt auf freiem Fuß. Als er seinen Golf vorführen sollte, wurde der Mann aktiv, reinigte den Wagen mit Benzin und entfernte den Sicherheitsgurt auf der Fahrerseite, teilen der Leiter der Mordkommission, Kriminalhauptkommissar Andreas Nickesen, und Staatsanwalt Matthias Ridder am Donnerstag mit.

Das LKA entdeckt dennoch Blutspuren in dem Wagen — Blut des Opfers, das der Verdächtige über seine Kleidung in seinem Golf hinterlassen haben könnte. Der „dringende Tatverdacht“ führt zum Haftbefehl. Am Mittwochabend verhaftet die Polizei den 28-Jährigen in der Wohnung seiner Freundin in Duisburg. Zu den Vorwürfen äußert er sich nicht. Der Mann, von einem Anwalt vertreten, schweigt sich aus.

Der Verdächtige aus dem Rhein-Kreis ist Lehrer an einer Schule in Viersen. Dort soll er die „Verdeckungshandlungen“ an seinem Wagen vorgenommen haben — beobachtet von Zeugen.

Einiges geben die Ermittler bekannt, vieles behalten sie offensichtlich „aus ermittlungstaktischen Gründen“ für sich, etliches bleibt nach wie vor unklar. Die Beziehung der beiden Cousins? Keine Angaben. Zur Beerdigung war der Verdächtige jedenfalls gegangen. Kann sich aus der beruflichen Tätigkeit des Opfers als Sachbearbeiter bei einer Versicherung ein Motiv ergeben? Keine Angaben. Die Tatwaffe? Vielleicht ein „langes, schweres, scharfkantiges Werkzeug“, das in der Wohnung des Verhafteten gefunden wurde. Wie war das Verhältnis des Verdächtigen zu den Eltern des Opfers, die er oft besuchte? Andreas Nickesen verweist auf „schwierige Ermittlungen in der Familie“.

Den Haftbefehl stellte das Neusser Amtsgericht jetzt wegen des Verdachts des vollendeten Totschlags aus. Staatsanwalt Ridder schloss nicht aus, dass er nach weiteren Ermittlungen auf Mord ausgedehnt werden könnte.

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