Bahn frei für Rekordjäger

Schwimmfans stürzten sich über 24 Stunden ins Becken. Bestmarke blieb unerreicht.

Kaarst. Auf Plastikstühlen sitzen sie, mit weißen T-Shirts ausgestattet und Zetteln auf dem Schoß, auf denen die Strichlisten immer länger werden. Für jede geschwommene Bahn, die die Badegäste zurücklegen, ergänzen die Helfer einen Strich auf dem Blatt.

Denn die Schwimmer verfolgen an diesem Tag bestimmte Ziele: die Medaille, den Pokal, den Rekord zu knacken. 2005 hatten die Teilnehmer die Messlatte hoch gelegt: Die Bestmarke liegt bei 1.483 Kilometern.

Für die Aktion „24 Stunden Schwimmen der Stadt Kaarst“ waren schon zwei Stunden nach dem Startschuss rund 130 Teilnehmer in das Büttgener Schwimmbad gekommen. Auch Bürgermeister Franz-Josef Moormann startete sportlich in den Tag. Insgesamt 150 Helfer betreuten die Veranstaltung, die vom Schwimmbadteam, dem Verein für Schwimmer (VfS) Büttgen und den Tauchern der SG initiiert wurde.

Mit bis zu sechs Personen pro Bahn protokollierten die „Zähler“ vergangenen Samstag genau den Stand der insgesamt 345 Schwimmer. „Wir haben zwei Unterwasserkameras installiert, damit wir sehen können, was unter der Wasseroberfläche passiert. Der Blick von oben reicht ja nicht aus“, sagte Ursula Baum, Vorsitzende des VfS. Die Aufnahmen wurden im Eingangsbereich angezeigt.

Wegen des Jugendschutzes durften die Minderjährigen vorerst nur bis 22 Uhr schwimmen. Für acht Stunden waren die Bahnen frei für Profi-Schwimmer vom DRK, der Feuerwehr, den Pfadfindern oder des VfS. Mit 40 800 Metern holte sich die Feuerwehr Kaarst dabei zum Beispiel den Nachtpokal.

Am Sonntag Mittag dann das Ende: Neben einer Medaille für jeden erhielten einzelne Schwimmer auch Pokale. So wurde die Elisabeth-Selbert-Realschule als beste weiterführende Schule für ihre Schwimmleistung gekürt. Auch Frank-Mikel Buchenhorn erschwamm sich unter den Schülern, Kategorie zehn bis 13 Jahre, einen Pokal. Den Rekord konnten die Badegäste allerdings nicht brechen. Dazu fehlten mehr als 200 Kilometer.

Neben dem Gemeinschaftsgefühl sollte die Aktion auch einem guten Zweck dienen. Durch Spenden der Teilnehmer wurde Geld gesammelt, um das Umweltprojekt „Kaarster See“ zu fördern. Mithilfe der finanziellen Unterstützung möchte Volker Pieper, Vorstand des Tauchsportclub Kaarst, künstliche Riffe im See platzieren, um eine nachhaltige Strukturverbesserung zu gewährleisten: Der See soll sich auf natürliche Art reinigen. Dadurch soll mehr Leben entstehen.

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