Aha-Effekt im „Haus der kleinen Forscher“

Kita am Robert-Bunsen-Weg erhält ein Zertifikat für naturwissenschaftliche Bildung.

Kaarst. Neben der Eingangstür zur städtischen Kindertagesstätte am Robert-Bunsen-Weg in Kaarst prangt seit Dienstag ein neues Schild. Dieses weist die Kita als „Haus der kleinen Forscher“ aus. Um diese Plakette der gleichnamigen Stiftung zu erhalten, arbeitete das pädagogische Team der Kita über zwei Jahre.

„Vor zweieinhalb Jahren kristallisierte sich in unserem Team das Interesse am Experimentieren heraus und wir beschlossen, das auszubauen und in unsere tägliche Arbeit mit den Kindern einzubeziehen“, erinnert sich die Leiterin der Kita, Hrissoula Eickeler-Manolaki. Das naturbelassene Außengelände der Einrichtung legt diesen pädagogischen Ansatz nahe, denn dort können die Kinder Insekten beobachten oder mit Wasser und Erde matschen.

„Wir haben einen Regenwurmkasten gebaut und mit Lupen Insekten betrachtet, erklärt Erzieherin Daniela Stevens. Schnell kamen weitere „Abteilungen“ hinzu und ergänzten das Forschungsangebot. Mit der Einrichtung eines permanenten Forschungsraumes, in dem die Kinder allein oder in Gruppen gemeinsam mit einer Erzieherin nach Lust und Laune Dinge entdecken können: wie das Licht einer Taschenlampe von einem Spiegel zurückgeworfen wird, wie man mit Bausteinen Bauwerke konstruiert oder was geschieht, wenn man Wasser und Backpulver im Becher mischt. „Wir lassen den Kindern viel Freiraum, leiten sie auch manchmal an. Immer sind es aber Experimente mit einem Aha-Effekt“, so Daniela Stevens.

Damit die Erlebnisse auch nachhaltig im Kopf bleiben, wird anschließend darüber gesprochen oder es werden Bilder dazu gemalt. Alle Kinder haben eigene „Könner-Bücher“, in denen sie die Experimente dokumentieren. In einem großen Experimente-Buch können sich die Kinder zudem weitere Versuche anschauen und als Anregung für die eigenen Arbeiten nehmen. Und auch die Eltern werden in die Experimentierarbeit einbezogen. So wie am vergangenen Dienstag: Mit getrockneten Erbsen und Zahnstochern entstanden Bauwerke, aus Pappbechern wurden Türme gebaut und im Garten wurde mit Wasser, Essig, Schläuchen und Backpulver die Welt der Chemie erforscht.

„Dieses Konzept erfordert von unserem Team sehr viel mehr Arbeit, als in ,normalen’ Kitas“, so die Leiterin. Um immer wieder neue Ideen umsetzen zu können, sucht die Kita noch Sponsoren für alltägliche Verbrauchsgüter wie Pappbecher, Essig, Natron, Backpulver, Zahnstocher, Schläuche und vieles mehr.

71 Kinder besuchen die Einrichtung am Robert-Bunsen-Weg zurzeit. Das neue Schild am Eingang macht sie stolz. Für die Kita sei die Außenwirkung wichtig, da so das pädagogische Konzept sofort sichtbar sei, meint Hrissoula Eickeler-Manolaki.

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