Handball Dormagen gelingt Sieg im Abstiegskampf

Dormagen. · Garant für den 24:23-Erfolg des Handball-Zweitligisten in Dresden war Sven Bartmann.

Dormagens Kreisläufer Carl Löfström erzielte drei Minuten vor dem Ende den Siegtreffer. Seine Quote in Dresden war optimal: Alle seine sieben Würfe landeten im Tor.

Dormagens Kreisläufer Carl Löfström erzielte drei Minuten vor dem Ende den Siegtreffer. Seine Quote in Dresden war optimal: Alle seine sieben Würfe landeten im Tor.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Nach dem 24:23 (11:9)-Erfolg des TSV Bayer am Freitag im Kellerduell mit dem HC Elbflorenz stellte Dormagens Rückraum-Shooter Lukas Stutzke mit Blick auf die Leistung von Sven Bartmann im Tor drastisch, aber treffend fest: „Er hat uns den Arsch gerettet.“ Und damit wäre der im Kampf um den Klassenverbleib in der Zweiten Handball-Bundesliga extrem hilfreiche zweite Sieg in Folge eigentlich schon abgehakt. Denn was der 31 Jahre alte Industriemechaniker im Tor der Gäste den 1630 Zuschauern anbot, war schlichtweg ein Traum: Der Routinier kam am Ende auf 20 gehaltene Bälle und wehrte zudem vier Strafwürfe ab.

Damit stach er sogar seinen ebenfalls bärenstarken Kollegen Mario Huhnstock im Gehäuse der Sachsen aus und verdiente sich ein dickes Lob von TSV-Trainer Ulli Kriebel: „Das war eindeutig die beste Torwartleistung in dieser Saison.“ Und noch wichtiger: Bartmann war immer dann zur Stelle, wenn ihn sein Team am dringendsten brauchte. Vor allem in den beiden letzten Spielminuten: Nach Carl Löfströms Treffer zum 24:23 (57.) – sein siebter in dieser Partie – parierte er zweimal großartig. Bereits zwischen der 46. und 48. Minute hatte er mit drei abgewehrten Bällen verhindert, dass die Hausherren nach Julius Dierbergs Tor zum 19:17 vielleicht schon vorentscheidend auf drei Treffer davonziehen konnten.

In der dramatischen Schlussphase half Bartmann beim Wurf von Gabriel de Santis zunächst der Pfosten – und als die Jungs von der Elbe bei angezeigtem Zeitspiel mit dem letzten Pass 25 Sekunden vor dem Ende Norman Flödl am Kreis freispielten, machte er mit seiner 20. Parade an diesem Abend sein Meisterstück.

Trainer Kriebel sah „kein gutes Spiel“ seiner Mannschaft

Bei aller Freude über den wichtigen Auswärtssieg versäumte es Kriebel nicht, die Leistung seiner Schützlinge einzuordnen. „Das war sicher kein gutes Spiel von uns“, räumte er ein, fügte indes sofort an: „Wenn man so zwei Punkte mit nach Hause nimmt, dann kann ich damit gut leben. Wir haben schließlich auch schon genug Spiele nach guten Leistungen von uns unglücklich verloren.“

Seinem Kollegen Christian Pöhler, dessen Mannschaft Rückraumspieler Marc Pechstein (krank) an allen Ecken und Enden fehlte, blieb dagegen nichts als Frust. Sein Fazit: „Diese Niederlage haben wir uns allein selbst zuzuschreiben. Nach den Siegen gegen Hüttenberg und die Vikings haben wir uns vielleicht schon wieder zu sicher gefühlt.“ Und mit Blick aufs Statistikbrett, das zur Halbzeitpause bereits 16 Fehlwürfe – davon drei vom Siebenmeterpunkt – auswies, fügte er verärgert an: „Wir haben von Anfang an nicht die nötige Spannung aufgebaut, hatten in der ersten Halbzeit schon eine katastrophale Wurfquote.“

Bezeichnend: Bis zum ersten Treffer durch Nils Kretschmer benötigten die Gastgeber, die nach 23 Minuten erst fünf Tore auf dem Konto hatten, 3:39 Minuten. Der TSV, mit halbwegs solider Vorstellung im Positionsangriff und Vorteilen im Tempospiel, musste sogar 4:44 Minuten warten, bis Löfström, der von der HC-Abwehr am Kreis nie zu kontrollieren war, zum 1:1 traf. Am Samstag (19.30 Uhr) empfängt Dormagen nun den Dessau-Roßlauer HV.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort