Handball: Ganz bittere Niederlage für Korschenbroich

Paul Keutmann begann ganz stark, ließ im zweiten Durchgang ein wenig nach, hielt aber immerhin elf Bälle in 45 Minuten.

Neuss. So ist Handball: Drei Mal hatte der TV Korschenbroich im vorgezogenen Drittliga-Nachbarschaftsduell mit drei Toren in Front gelegen gestern Abend — und die HSG Krefeld immer wieder ausgleichen lassen. Beim vierten Mal, zwölf Minuten vor Schluss, zog der TVK erstmals auf vier Tore weg (27:23, 48.) — und kassierte dennoch mit dem 31:33 (Halbzeit 15:15) seine erste Niederlage nach zuletzt drei Siegen in Folge. Es war eine ganz bittere Niederlage, denn aufs Ganze gesehen waren die Korschenbroicher in dem Lokalduell die um Nuancen bessere Mannschaft.

Den einen hatte Trainer Ronny Rogawska in einer Blitzanalyse schon kurz nach dem Schlusspfiff erkannt: „Wir haben nach der Vier-Tore-Führung nicht mehr genügend Druck aufgebaut.“ In der Tat ließen seine bis dahin ausgesprochen diszipliniert zu Werke gehenden Schützlinge mit dem 27:23 im Rücken vor allem in der Konzentration nach, leisteten sich in der Vorwärtsbewegung nun jene Fehler, die sie bis dahin weitgehend in Grenzen gehalten hatten.

Was möglicherweise seine Ursache im zweiten Grund hatte: der breiteren Bank der Gastgeber. HSG-Trainer Olaf Mast konnte durchwechseln, da nicht nur der angeschlagene Maik Schneider fit war, sondern auch der langzeit-verletzte Mirko Szymanowicz sein Saisondebüt gab und mit 5/2 Treffern Erhebliches zum Krefelder Sieg beitrug. Rogawska hingegen beschränkte sich mangels Alternativen auf den Angriff-Abwehr-Positionswechsel zwischen Henrik Schiffmann und Markus Neukirchen.

Einen Wechsel hätte Rogawska vielleicht besser unterlassen: den auf der Torhüterposition. Paul Keutmann begann ganz stark, ließ im zweiten Durchgang ein wenig nach, hielt aber immerhin elf Bälle in 45 Minuten. Dann machte er beim Siebenmeter Platz für Almantas Savonis — der hielt den Wurf von Mirko Szymanowicz und blieb fortan zwischen den Pfosten.

Zwar wehrte er noch einen Siebenmeter — Szymanowicz verwandelte im Nachwurf — und zwei Gegenstöße an. Doch in der entscheidenden Phase, als die Krefelder in Unterzahl erstmals in der gesamten Partie auf zwei Tore wegzogen — 32:30 durch Schneider, 60. — bekam er keine Hand an den Ball. Schade, so blieb die vielleicht beste Saisonleistung des TV Korschenbroich gestern Abend ohne zählbaren Lohn.

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