Marktplatz in Grevenbroich Keine Lösung für den Markt in Sicht

Grevenbroich. · Den Wochenmarkt vor dem Alten Rathaus wollte die Verwaltung in die Hände eines Unternehmens legen. Doch aus den Plänen wird nichts.

 Nur wenige Stände gibt es auf dem Grevenbroicher Wochenmarkt vor dem Alten Rathaus – mit Obst und Gemüse, zudem Fisch und einigen anderen Spezialitäten. Die Pläne, den Markt attraktiver zu machen, scheiterten bisher.

Nur wenige Stände gibt es auf dem Grevenbroicher Wochenmarkt vor dem Alten Rathaus – mit Obst und Gemüse, zudem Fisch und einigen anderen Spezialitäten. Die Pläne, den Markt attraktiver zu machen, scheiterten bisher.

Foto: C. Sommerfeld

Aus der Belebung des Grevenbroicher Wochenmarktes wird erst einmal nichts. Das ist das dürftige Ergebnis, das die Verwaltung dem Rat am Donnerstag präsentieren wird. Ende 2018 hatte die Stadt die Arbeit an einem Konzept angekündigt, das eine Privatisierung vorsieht, um den Markt in der Innenstadt wieder attraktiver zu machen. Die Pläne werden erst mal zu den Akten gelegt – das geht aus einer Antwort der Verwaltung hervor, nachdem die Fraktion „Mein Grevenbroich“ nach dem Stand gefragt hatte.

Dabei besteht erheblicher Bedarf, dem Markt Leben einzuhauchen. Die Zahl der Stände ist nach Auskunft aus dem Rathaus auf zwei mittwochs und drei an Samstagen geschrumpft. Obst, Gemüse, Fisch und samstags mediterrane Spezialitäten, das war es im Prinzip schon.

Finanzielles Risiko aus
Sicht der Stadt zu groß

Der Plan von Beigeordnetem Florian Herpel: Der Wochenmarkt sollte in die Hände eines privaten Betreibers gelegt werden, der seine Erfahrungen einbringen sollte – zudem sollten mehr Beschicker gewonnen werden. Die Anregung dazu kam vom früheren Innenstadt-Manager Wolfgang Haensch vom Beratungsunternehmen Cima, der die Messlatte recht hoch hängte: Das Ziel müsse ein Dutzend Stände sein.

Die Stadt führte Gespräche mit einem Unternehmen, das „in verschiedenen Städten den Betrieb der Wochenmärkte übernommen“ habe. Doch es gab aus Sicht der Stadt zu große Hürden. Die Gespräche hätten ergeben, „dass von Seiten der Stadt in einem erheblichen Umfang finanzielle und personelle Vorarbeit zu übernehmen“ sei. „Zum einen ging es um personellen Einsatz hauptsächlich bei der Öffentlichkeitsarbeit. Das wäre leistbar gewesen“, erläutert Stadtsprecher Stephan Renner. „Das Problem aber ist, dass das Unternehmen das finanzielle Risiko auf die Stadt übertragen wollte, dass Einnahmen garantiert werden – unabhängig von der Zahl der Stände, die auf dem Markt stehen. Dieses Risiko wollen wir nicht eingehen. Wir müssten zahlen, auch wenn der gewünschte Erfolg nicht eintritt“, sagt Renner. Auch Gespräche mit Vertretern der Landwirtschaft blieben laut Stadt ohne Erfolg. Sie hätten ergeben, dass weitere landwirtschaftliche Betriebe aus der Region kein Interesse hätten, auf dem Grevenbroicher Markt Produkte anzubieten.

Die Verwaltung hat „zunächst darauf verzichtet, weitere Schritte zu veranlassen“. Ist die Belebung des Marktes damit endgültig vom Tisch? „Wir halten das Thema weiter für sehr wichtig“, sagt Renner. Durchaus denkbar se, „dass in das Thema wieder Bewegung kommt, wenn es zu einer Belebung des Marktplatzes kommt. In wenigen Wochen eröffnet am Markt Cafe Extrablatt. Wir werden am Ball bleiben“, versichert der Rathaussprecher.

„Wir bedauern, dass keine kreative Möglichkeit zur Verbesserung gefunden werden konnte“, erklärt Martina Suermann (Mein Grevenbroich) „Gemeinsam muss man sich die Frage stellen, warum Märkte in anderen Städten funktionieren.“

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