Am Schlossstadion in Grevenbroich Einbrecher wüten in Vereinsheimen

Grevenbroich. · In zwei Nächten drangen Unbekannte in die Domizile des Turn- und des Kanuclubs am Stadion, zerschlugen mehrere Fenster und zertrümmerten das Mobiliar.

 Mit dem schweren Standfuß einer Warnbake wurde das Fenster zum Vereinsheim des Turnklubs Grevenbroich eingeworfen.

Mit dem schweren Standfuß einer Warnbake wurde das Fenster zum Vereinsheim des Turnklubs Grevenbroich eingeworfen.

Foto: Wilfried Faßbender

Schon seit Wochen beklagt Leichtathletik-Trainer Wilfried Faßbender, dass eine Warnbake im Schlossstadion herumsteht und von den Stadtbetrieben nicht abgeholt wird. Das hätten sie mal tun sollen, denn ein Standfuß dieser Bake erleichterte nun Einbrechern immens das Handwerk. Mit dem schweren Teil zertrümmerten sie eines der an der Tribüne liegenden, mit Sicherheitsglas versehenen Fenster und stiegen in die Vereinsheime von Turnklub (TK) und Kanuclub (KCG) ein – nicht nur einmal, sondern gleich in zwei Nächten. Teile des Mobiliars wurden auf der Suche nach Beute zerstört, der Schaden kann noch nicht beziffert werden. Damit wurde ein weiteres Kapitel rund um den Vandalismus im Stadion aufgeschlagen.

Einbrecher stehlen Weinflaschen sowie Bier- und Wasserkästen

 Ein heilloses Durcheinander hinterließen die Einbrecher bei ihrem zweiten „Besuch“ in den Vereinsräumen des Grevenbroicher Kanuclubs in der Nacht zu Sonntag.

Ein heilloses Durcheinander hinterließen die Einbrecher bei ihrem zweiten „Besuch“ in den Vereinsräumen des Grevenbroicher Kanuclubs in der Nacht zu Sonntag.

Foto: Wilfried Faßbender

Zum ersten Mal schlugen die Täter in der Nacht zu Freitag zu. Nachdem sie das Fenster zum TK-Heim eingeworfen hatten, betraten sie die Räume des Turnklubs. „Zum Glück blieben wir weitgehend verschont“, schildert Vorsitzender Norbert Steffen. Die Unbekannten hatten es vielmehr auf das nebenan liegende, durch eine Falttür abgetrennte Heim des Kanuclubs abgesehen, das bereits für die Geburtstagsfeier eines Kanuten dekoriert worden war. Dort stahlen die Täter fünf Kästen Bier, sechs Kisten Mineralwasser, mehrere Weinflaschen und einen Karton mit Knabberzeug.

 Schränke und Türen wurden geknackt. Der durch die Einbrüche entstandene Schaden ist immens.

Schränke und Türen wurden geknackt. Der durch die Einbrüche entstandene Schaden ist immens.

Foto: Wilfried Faßbender

Und nicht nur das: „Sie haben es sich auch am gedeckten Tisch gemütlich gemacht und seelenruhig eine Flasche Sekt getrunken“, berichtet KCG-Vorsitzender Peter Reinders. Auf der Suche nach weiterer Beute wurden Schränke und Türen mit brachialer Gewalt zerstört, ebenso eine Rolllade an der Vereinsküche. Am Freitagmorgen verständigten die beiden Vereine die Kriminalpolizei, die Spuren sicherte. Das zertrümmerte Fenster wurde von einem Fachmann mit einer Notverglasung versehen.

Doch in der Nacht zu Sonntag kehrten die Einbrecher zurück. „Wahrscheinlich hatten sie damit gerechnet, dass Geschenke oder Elektrogeräte von der Geburtstagsfeier stehen geblieben waren“, vermutet Peter Reinders einen Grund für den weiteren ungebetenen Besuch. Da die Feiernden aber vorsichtshalber alles mit nach Hause genommen hatten, zerstörten die Unbekannten weiteres Mobiliar, bevor sie mit einigen Flaschen Wodka im Beutesack wieder verschwanden. „Wir müssen jetzt jede Menge erneuern“, sagt Reinders, der nach ersten vorsichtigen Schätzungen von einem Sachschaden zwischen 10 000 und 15 000Euro ausgeht.  

Im Schlossstadion ist es in der jüngsten Vergangenheit mehrfach zu Vandalismus-Schäden gekommen, die den Ruf nach einer Umzäunung der Arena immer lauter werden lassen. „Es wird Zeit, dass dieser Zaun kommt“, sagt Norbert Steffen, der sich über die „Stillhaltepolitik“ der Stadt ärgert. Alleine der TK habe in den vergangenen anderthalb Jahren fünf Einbrüche in sein Domizil hinnehmen müssen. „Ich befürchte, dass wir bald höhere, kostenintensive Auflagen von der Versicherung bekommen werden“, sagt Steffen. Und auch Peter Reinders fordert: „Der Zaun muss kommen, inklusive Bewegungsmeldern für die Tribüne – damit sich dort nachts niemand mehr herumtreibt.“

Im Haushalt der Stadt sind 30 000 Euro für den Zaun vorgesehen. Sobald der Landrat den Etat genehmigt, könne mit den Bauarbeiten begonnen werden, heißt es aus dem Grevenbroicher Rathaus.

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