Tonnentausch mit Verspätung

Der Wechsel des Müllentsorgers bringt Probleme mit sich. 6.000 Bürger rufen die Stadt an.

Grevenbroich. Fast überall im Stadtgebiet sehen die Hausbesitzer zurzeit doppelt. An den Straßen stehen oftmals zwei graue, zwei braune und zwei blaue Tonnen. Der Wechsel vom Abfallentsorger EGN zur neuen Firma Alba und der damit verbundene Austausch der Müllbehälter verlief nicht ganz reibungslos. Schuld waren laut Stadt und Alba vor allem die schwierigen Witterungsverhältnisse im Dezember.

6000 Grevenbroicher riefen bislang mit Problemen rund um den Tonnentausch an. „Solch einen Ansturm können wir natürlich nicht mit unseren Sachbearbeitern bewältigen“, sagt Sylvia Wogirz, Fachbereichsleiterin Steuern und Gebühren. Die Stadt beauftragte bereits vorher ein externes Call-Center.

Viele Bürger waren von der Tonnenflut vor ihrer Haustür überrascht. Das Problem sei oftmals die Kommunikation. Stadtsprecher Andreas Sterken erklärt: „Sie müssen den Leuten erstmal klarmachen, dass da ein Wechsel stattfindet. Und dann werden nur die grauen, braunen und blauen Tonen ausgetauscht, nicht aber die gelben.“ Das sei für Viele einfach nicht nachvollziehbar.

EGN und Alba haben gemeinsam das Unternehmen ESE mit dem Aufstellen und Abholen der Tonnen beauftragt. „Der Tausch hat sich wegen des Schnees verzögert“, sagt Michael Asal, Geschäftsführer von Alba West. Eigentlich sollte die Verteilung bis Weihnachten abgeschlossen sein, zog sich dann bis zum 31. Dezember hin. Zurzeit werden die alten Behälter eingesammelt. Wie lange das noch dauert? „Das ist eine gute Frage“, sagt Sylvia Wirgirz von der Stadt. Zurzeit kalkuliere man „von Tag zu Tag“.

Manchen Grevenbroicher irritiert nicht die Anzahl, sondern die Form der neuen Tonnen. Siegfried Baran von der Unabhängigen Wählergemeinschaft bemerkte, dass die neuen Behälter gar nicht in seinen Hausmülleinwurf passen.

Alba West-Geschäftsführer Michael Asal sind solche Fälle auch zu Ohren gekommen. Mitarbeiter seien vor Ort gewesen. Das Ergebnis: Es habe sich stets um eine „falsche Handhabung des Bürgers gehandelt.“ Die Tonnen hätten eine genormte Größe.

Das trifft jedoch nicht zwingend auf die dazugehörigen, teils sehr alten Einwurfboxen zu, wie Sylvia Wogirz von der Stadt anmerkt. Sie rät dazu, den Deckel vor dem Einschieben ganz nach hinten zu klappen. Unter Umständen müssen man „ein wenig rangieren“. Wem das zu mühselig ist, der könne mit Alba vereinbaren, dass die Müllabfuhr sich darum kümmert — jedoch nur gegen Aufpreis.

Die Umstellung hat für die Bürger jedoch auch gute Seiten. Die Müllgebühr sinkt von 243,99 auf 222,36 Euro für die 120-Liter-Tonne. Zudem haben Drei-Personen-Haushalte die Möglichkeit, eine 80-Liter-Tonne für 164,80 Euro im Jahr zu bestellen. Die Auslieferung lässt allerdings noch auf sich warten. Ganz ohne Schneechaos. Asal: „Die Stadt hat die Gebühren zu spät festgelegt.“

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