Planungen in Grevenbroich SPD will Bahnhofsviertel verjüngen

Grevenbroich. · Aus dem alten Finanzamt an der Erckensstraße soll ein Wohnheim für Studierende werden.

 Das ehemalige Finanzamt an der Erckensstraße soll nach Vorstellung  der SPD in ein Wohnheim für Studenten umgebaut werden.

Das ehemalige Finanzamt an der Erckensstraße soll nach Vorstellung  der SPD in ein Wohnheim für Studenten umgebaut werden.

Foto: Dieter Staniek

Noch wird das alte Finanzamt an der Erckensstraße als Unterkunft für Flüchtlinge gebraucht. Doch wie das zentrumsnahe Gebäude künftig genutzt werden soll, ist ungewiss. Die CDU hat die Stadt schon vor einem Jahr dazu aufgefordert, sich frühzeitig Gedanken darüber zu machen. „Dort könnten kleinere, bezahlbare Wohnungen entstehen“, schlägt Fraktionschef Wolfgang Kaiser vor. „Daran mangelt es in Grevenbroich.“ Bislang habe die Stadtverwaltung noch nicht auf den Antrag der Union reagiert. „Vielleicht, weil nicht klar ist, wie lange es noch für Asylbewerber vorgehalten werden muss“, vermutet Kaiser.

Auch die SPD hat das ehemalige Finanzamt auf dem Schirm und wird es in ihr Programm für die Kommunalwahl aufnehmen, kündigt Fraktionsgeschäftsführer Daniel Rinkert an. Die Idee: Das 1960 errichtete Gebäude soll künftig als studentisches Wohnheim genutzt werden. Eine gute Gelegenheit dazu biete der geplante S-Bahn-Knotenpunkt, der Grevenbroich mit den umliegenden Universitäts-Städten vernetzen soll – dort herrsche ohnehin akuter Wohnraummangel.

„Ein Wohnheim für Studierende wäre der Einstieg zu einem schrittweisen Umbau des Bahnhofsquartiers in ein junges urbanes Viertel“, so Rinkert. Er verweist auf die Aktivitäten der Stadtentwicklungs-Gesellschaft (SEG), die zwischen Bahn- und Rheydter Straße sogenannte Schlüsselimmobilien erwirbt, um die Entwicklung des Quartiers künftig besser steuern zu können. „Eine gute Sache“, lobt der Ratsherr. Seine Vorstellung: Die von der SEG gekauften Gebäude sollten in Zukunft jungen Unternehmen aus der Gründer- und Start-up-Szene angeboten werden  – „mit dem Effekt, dass dort ein hippes Viertel entsteht, das attraktiv für junge Menschen ist“.

Der Bahnhof soll zur Attraktivität des Viertels ebenfalls beitragen

Die Stadtverwaltung soll sich rechtzeitig mit dem Eigentümer des ehemaligen Finanzamtes, dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes, in Verbindung setzen, regt die SPD an. „Vielleicht bekommt Grevenbroich ein Vorverkaufsrecht eingeräumt, das die SEG wahrnehmen könnte“, sagt Daniel Rinkert. „Dann müssten Architekten ran, um Ideen zu entwickeln.“ Der Standort sei ideal, direkt „am Tor zum Bahnhofsviertel“ könne ein Studentenwohnheim für zusätzliche Belebung im Viertel sorgen. Und: „Mit unserer Idee, einen Hochschul- oder Instituts-Standort in der Region anzusiedeln, könnte ein solches Projekt vielleicht schneller gelingen“, sagt das Ratsmitglied.

Zur Attraktivität des Viertels könne auch der Bahnhof selbst beitragen. Sollte Grevenbroich im Rahmen des Strukturwandels zum S-Bahn-Knotenpunkt werden, könnte das Gebäude nach Vorstellungen der SPD zu einer Art Markthalle umgebaut werden – mit gastronomischen und kulinarischen Angeboten. „Das sollte die Ziel-Vision sein“, sagt Rinkert.

Der 60 Jahre alte Bürokomplex war 2011 vom Finanzamt verlassen worden, die Behörde siedelte sich an der Merkatorstraße an. Bevor es als Unterkunft für Flüchtlinge umgebaut wurde, hatten sich Anwohner und Händler über den verwahrlosten Zustand der Immobilie beklagt. Ziel der Stadt war es seinerzeit, das Gebäude zur Aufwertung des Bahnhofsviertels zu nutzen.

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