Corona-Abwehr im Rhein-Kreis Menü-Dienste sind derzeit sehr gefragt

Rhein-Kreis. · Die Caritas und das Deutsche Rote Kreuz liefern warme Mahlzeiten aus.

 Susanne Annus (rechts) und Angelika Münchow liefern das Essen für die Caritas aus.

Susanne Annus (rechts) und Angelika Münchow liefern das Essen für die Caritas aus.

Foto: Peter Wirtz

Die Menü-Bringdienste melden einen deutlichen Zuwachs an Kunden und Bestellungen. Der Caritas Mahlzeitenservice bedient Grevenbroich, Dormagen und Rommerskirchen. Nach eigenen Angaben wurden bislang rund 120 warme Essen pro Tag zu den Kunden gebracht. Diese Zahl sei in Zeiten von Coronavirus und Kontaktsperren in den vergangenen beiden Wochen auf 160 Menüs pro Tag angestiegen, teilt die Caritas mit. Das Deutsche Rote Kreuz ist mit seinem Service (Tel. 02131/7459526) derzeit nach eigener Auskunft ausschließlich im Stadtgebiet Neuss mit warmen Mahlzeiten unterwegs. Vorstandssprecher Marc Dietrich nennt einen Zuwachs von rund 25 Prozent bei den Bestellungen für die zurückliegenden Tage. In umliegende Städte werde nicht ausgeliefert.

„So einen Zulauf an Essensbestellungen habe ich noch nie erlebt“, berichtet Jutta Mintel vom Caritas-Mahlzeitenservice (Tel. 02133/2500555). Der Ansturm habe den Tourenplan verändert. Ein Teil des Caritas-Service mit 15 Mitarbeitern und vier Fahrzeugen beschäftigt sich aktuell ausschließlich mit der Auslieferung von warmen Mahlzeiten. Der Service für die tiefgefrorenen Gerichte kommt demgegenüber nur einmal pro Woche und bringt dann gleich sieben gefrostete Mahlzeiten auf einmal.

Dabei würden Hygienegebote und Kontaktsperre strikt eingehalten. In der Regel stelle der Caritas-Liefernde eine Lieferung vor der Haustür ab und entferne sich, bevor Kundinnen und Kunden die Lieferung aufnehmen. Es gebe allerdings auch Kunden, die aufgrund ihres Alters oder von Erkrankungen eine Lieferung nicht an der Tür abholen können. In diesen Fällen betreten Caritas-Mitarbeiter in Schutzkleidung die Wohnung. „Wo nötig, bringen wir das warme Essen weiterhin direkt zum Kunden, manchmal auch ans Bett, und schneiden es auch klein“, versichert Jutta Mintel. Weil ein Menü-Lieferservice bei der Pünktlichkeit der Lieferung, der Qualität des Essens und der Güte der Zutaten eine Reihe von Herausforderungen für die Anbieter bereithält, bieten nicht alle großen charitativen Organisationen einen solchen Dienst an. Die Johanniter beispielsweise teilten mit, man habe den Bringdienst eingestellt. Die Arbeiterwohlfahrt war für eine Auskunft nicht erreichbar.

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