Muslime wollen Weichen für den Moschee-Neubau stellen

Noch in diesem Jahr möchte die Ditib-Gemeinde den Antrag für den 1,5 Millionen Euro teuren Bau abgeben.

Grevenbroich. Zwar war es einige Monate lang still rund um das Projekt, doch aufgegeben ist es nicht: Die Grevenbroicher Ditib-Gemeinde möchte in diesem Jahr den Bau einer neuen Moschee am Hammerwerk auf den Weg bringen. „Unser Architekt ist noch mit der Planung beschäftigt“, sagt Vorsitzender Yahya Cakar. Sobald diese Arbeit abgeschlossen ist, wollen die Muslime einen Bauantrag bei der Stadtverwaltung einreichen. Einen Termin gibt es noch nicht. Der Neubau ist der 450-köpfigen Gemeinde eine Herzensangelegenheit. Denn in ihrer Moschee, die in den 1980er Jahren in einem ehemaligen Möbelhaus eingerichtet wurde, ist es längst zu eng geworden.

„Zu den Freitagsgebeten kommen auch sehr viele Menschen aus dem Umkreis unserer Stadt — dafür ist unser Gebetsraum zu klein geworden“, berichtet Yahya Cakar. Die Planungen sehen einen etwa 450 Quadratmeter großen Gebetsraum vor. Darüber soll es Lehrräume geben, in denen Nachhilfestunden für Migrantenkinder oder Deutschkurse für die Generation über 50 angeboten werden sollen. „Schon jetzt wird in der Moschee sehr viel für die Integration getan, doch wir haben oftmals Platzmangel. In Zukunft wollen wir diese Arbeit in neuen Räumlichkeiten noch verstärken“, betont der Vorsitzende der Grevenbroicher Ditib-Gemeinde.

Das neue Bethaus soll nicht nur größer, sondern auch schöner als der Altbau werden. „Optisch muss die Moschee ganz sicherlich verändert werden. Vom Äußeren her muss sie zur Umgebung passen“, betont Yahya Cakar. Ziel sei es, „etwas Besonderes zu bauen“. Ob die Planungen nun ein oder zwei Minarette vorsehen, steht noch nicht fest, möglicherweise soll das Dach mit Kuppeln oder Pyramiden verziert werden.

„Wir werden einen Antrag vorlegen, der auf das Bebauungsplangebiet am Hammerwerk abgestimmt ist und über den wir mit den Verantwortlichen der Verwaltung reden können“, betont Yahya Cakar, dem an einer engen Zusammenarbeit mit der Stadt gelegen ist. Wenn sich der etwa 1,5 Millionen Euro teure Neubau nicht realisieren lasse, müsse an eine Sanierung des alten Objekts gedacht werden. „Unser Traum ist aber eine neue Moschee“, gibt der Vorsitzende zu.

Wie Bürgermeisterin Ursula Kwasny erklärte, habe die Verwaltung bisher noch keine Pläne zum Bau der Moschee vorliegen. In der kommenden Woche habe sie aber ein Gespräch mit der Ditib-Gemeinde. Dort soll das Vorhaben skizziert werden.

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