Mordfall Claudia Ruf in Grevenbroich Hemmerden Fall Claudia Ruf: Ermittler untersuchen 1100 DNA-Proben

Grevenbroich. · Die Polizei hat bislang noch keine heiße Spur gefunden.

 Im Bonner Polizeipräsidium hat die Mordkommission Claudia Ruf einen eigenen Raum eingerichtet, in dem die Akten aufbewahrt werden.

Im Bonner Polizeipräsidium hat die Mordkommission Claudia Ruf einen eigenen Raum eingerichtet, in dem die Akten aufbewahrt werden.

Foto: Polizei Bonn

Die Mordkommission im Fall Claudia Ruf hat bislang 1400 Speichelproben zum Abgleich an das Landeskriminalamt in Düsseldorf geschickt. Davon sind nach Angaben des Bonner Polizeisprechers Robert Scholten mehr als 1100 Proben mit der Täter-DNA abgeglichen worden – ohne dass es einen Treffer gegeben hat. Weniger als 300 Speichelproben müssten in den nächsten Tagen noch untersucht werden. Hinzu kommen rund 500 Personen, die entweder aus Grevenbroich Hemmerden verzogen oder verstorben sind. Hier bemühe sich die Polizei derzeit darum, Speichelproben zu bekommen – falls notwendig von den Angehörigen oder – mit deren Hilfe – aus medizinischen Unterlagen.

Polizei schließt einen
Suizid des Täters aus

Vor allem Männer, die ins Ausland verzogen sind, machen der Mordkommission viel Arbeit. Denn die Meldebestimmung in anderen Ländern unterscheiden sich von denen in Deutschland. „Meist ist es noch leicht für uns, den ersten Wohnort im Ausland zu ermitteln“, sagte Polizeisprecher Scholten. Doch es sei häufig so, dass Auswanderer innerhalb kurzer Zeit am Zielort erneut umzögen. „Dann verlieren sich Spuren nach mehreren Jahren sehr rasch“, so Scholten. Dennoch seien die Ermittler guter Dinge, auch diese Liste abarbeiten zu können. Die Mordkommision Ruf könne nach derzeitigem Ermittlungsstand die oft geäußerte Theorie ausschließen, dass sich der Mörder des damals 16 Jahre alten Mädchens nach der Tat selbst umgebracht habe. Soweit Hinweise auf konkrete Suizid-Fälle vorlagen, habe man diese ausschließen können, so Scholten.

Überrascht seien die Beamten über die Qualität und Güte der Hinweise aus der Bevölkerung – nach 23 Jahren. „Hier gehen wir tatsächlich einigen Hinweisen ganz konkret und akribisch nach“, sagte Scholten. Da die Aktenordner im Mordfall Claudia Ruf bereits mehrere Schränke füllen, sei der erste Schritt für die Beamten, die Hinweise anhand bereits bekannter Tatsachen und Abläufe abzuprüfen. „Durch diesen Abgleich können wir sehen, wie genau und zuverlässig die Hinweise aus der Bevölkerung sind.“

Dass die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ den Mord an Claudia Ruf vor wenigen Wochen erneut aufgriff und über den aktuellen DANN-Massentest berichtete, habe den Fall noch einmal bundesweit ins Bewusstsein der Bevölkerung gerückt. Das helfe der Arbeit der Mordkommission. Nach der TV-Sendung habe die Mordkommission etwa 20 Hinweise erhalten.

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