Wohngebiet An Mevissen in Wevelinghoven „An Mevissen“: Rhein-Kreis hat Einwände gegen K 10-Anbindung

Wevelinghoven · Der Kreis verlangt vor der Entscheidung ein Verkehrsgutachten.

 Ein Kreisverkehr statt der Kreuzung ist bereits abgelehnt.

Ein Kreisverkehr statt der Kreuzung ist bereits abgelehnt.

Foto: Georg Salzburg(salz)

. Wie das Neubaugebiet „An Mevissen“ an die Landesstraße 361 oder Kreisstraße 10 angeschlossen werden kann, ist nach wie vor offen. Bürger und Politiker wünschen die zusätzliche Anbindung, um die viel befahrene Ortsdurchfahrt in Wevelinghoven nicht noch stärker zu belasten. „Betrübliche Nachrichten“ hatte Beigeordneter Florian Herpel im Planungsausschuss. Bekannt war bereits, dass Straßen NRW die Anbindung des Baugebietes an einen neuen Kreisverkehr anstelle der Kreuzung K 10/L 361 ebenso ablehnt wie einen Anschluss an die L 361. Doch auch die Hoffnung auf einen Straßenanschluss an die K 10 erfüllt sich bislang nicht.

Der Rhein-Kreis Neuss hat eine „kritische Einschätzung gegen diese Anbindung geäußert“, erklärt Kreissprecher Benjamin Josephs. Der Abstand auf der Kreisstraße zwischen Kreuzung und der Abfahrt Richtung Grevenbroicher Straße sei gering. Der Verkehrsfluss auf der Kreisstraße 10, die Verbindungsfunktion habe, sollte nicht durch eine weitere Einmündung unterbrochen werden. Josephs betont aber: „Eine Absage haben wir nicht erteilt. Vor einer Entscheidung muss erst eine Verkehrsuntersuchung vorliegen.“

Beigeordneter Herpel plädiert für alternatives Mobilitätskonzept

Ausschussvorsitzender Wolfgang Kaiser (CDU) wünscht sich „vom Landrat, dass er die Anbindung unterstützt. Und ich fordere die Stadt auf, die notwendigen Unterlagen schnell zur Verfügung zu stellen“, sagte Kaiser nach der Sitzung. Ohne zusätzliche Anbindung drohe der Verkehr in Wevelinghoven „zu kollabieren“.

Im Ausschuss nannte Florian Herpel Details zur ablehnenden Haltung von Straßen NRW gegenüber einem Kreisel mit Mevissen-Anschluss. Laut Straßenbetrieb würden die Ab- und Zufahrten zu unterschiedlich frequentiert. Zudem würden sich Einsatzzeiten für die Feuerwehr von der künftigen Wache an der K 10 erhöhen. Den Anschluss an die L 361 habe Straßen NRW abgelehnt, mit der Begründung, dass an eine Landesstraße wohl Stadtteile, nicht aber einzelne Baugebiete angebunden werden sollen. „Die SPD-Fraktion hat das Verkehrsministerium angeschrieben mit der Bitte, die Argumente nochmals darzulegen“, kündigte Daniel Rinkert (SPD) an.

Was passiert, wenn keine der Alternativen realisiert wird? CDU-Politiker Holger Leusch aus Wevelinghoven stellte fest, dass in diesem Fall „2000 Menschen aus dem Neubaugebiet durch den Hauptstraßenzug fahren und den Verkehr dort noch mehr belasten.“ Herpel konnte die Zahl 2000 nicht nachvollziehen, das Baugebiet soll rund 400 Wohneinheiten aufweisen. Der Beigeordnete hält generell ein Mobilitätskonzept für nötig, das Anreize schaffe, auf die Nutzung des eigenen Autos zu
verzichten. cso-

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